DIe Taunusdienste in Usingen

Tag 1. Wir haben nichts mit denen zu tun….
Um 13:00 Uhr soll ich mich bei den Taunusdiensten einfinden. Meine Reise dorthin beginnt bereits um 11:40. Mehr geben die öffentlichen Nahverkehrsmittel nicht her.
Hin und zurück beträgt die tägliche Pendelzeit also weit über 80 % der täglichen “Arbeitszeit”.
Der Gesetzgeber hat dazu eine eigene Meinung, die aber hier im Hochtaunuskreis nicht viel zählt. Gesetze werden hier wie der Piratenkodex aus „Fluch der Karibik „ angesehen. Eher als Richtlinien denn Vorschriften.
Kurz vor 13:00 Uhr tauche ich dort auf. Einige Leute, vermutlich andere Kursteilnehmer, stehen vor dem Eingang und rauchen. Es ist grade Pause, sagen sie mir. Auf jeweils 45 Minuten Unterricht kommen 15 Minuten Pause. Aha, wie damals in der Schule.
Nun geht es die Treppe hinauf und nach einigen Suchen finde ich auch den Unterrichtsraum.
Außer mir selbst sind noch 3 weitere Elo’s (Erwerbslose) anwesend. Später erfahre ich, dass es eigentlich sieben sein sollten. Irgendwo hagelt es nun 30% Sanktionen.
Pünktlich um 13:00 Uhr betritt der Dozent Herr B. den Raum.
Die fünfzig mag er bereits überschritten haben, Haare und sorgsam gestutzter Vollbart werden von leichtem Grau durchsetzt. Schlank und aufrecht steht er vor uns. Seine Kleidung ist leger, schwer sich vorzustellen dass er einen Anzug tragen könne. Er ist eher der onkelhafte Typ, einer der Vertrauen ausstrahlt. Tatsächlich ist er ein Psychologe (sagt er) und verbreitet während der nächsten Stunden eine doch recht angenehme und ruhige Atmosphäre.
(Tatsächlich hat Herr B. jedoch eine eigene Firma im Bereich Personal Coaching . Gegen Honorar, versteht sich.
Auf einer Info Webseite über Personal Coaches steht über ihn zu lesen:
B. ist ehemaliger Voll-Prokurist einer großen Bank, mit dem Aufgabengebiet der Personalführung. Nach einer Coachingausbildung hat er sich intensiv und kontinuierlich im Bereich Coaching weitergebildet. Heute arbeitet er in eigener Praxis mit Einzelklienten. Schwerpunkt: Lebenszielplanung und Seelsorge. Er führt außerdem Kurse und Seminare zum Thema Coaching und Physiologie durch. B. ist Vorstandsmitglied im Therapeuten-Netzwerk-Hochtaunus e.V. Er betreut als Fernkurstutor / Studienleiter den Fachbereich Personal- und Business-Coaching.
Der gute mann isrt also nicht nur selbstständig, er scheint auch einen Honorarvertrag mit den Taunusdiensten zu haben.)
Er sei unser Tutor während der Maßnahme, erklärt er. Heute wolle er uns erst mal über den Inhalt und den Ablauf unterrichten. (Aha, erfahre ich nun endlich etwas über die Maßnahmeinhalte? Das JC war diesbezüglich keine Hilfe)
Gleich als erstes werden wir nach unserer EinV (Eingliederungsvereinbarung) gefragt. Herr B. will diese nicht sehen, sondern nur wissen ob jemand sich das Teil durchgelesen hätte, ehe er unterschrieben habe. Wenn wir es wünschen, würde er mal einen Blick darauf werfen um auf eventuelle Ungereimtheiten hinzuweisen. Das würde uns jetzt zwar nicht weiterhelfen, aber für die Zukunft wäre es hilfreich.
Es meldet sich niemand um das Angebot anzunehmen. Er scheint auch nicht ernsthaft damit gerechnet zu haben dass sich jemand melden würde.
Trotzdem, dieses Angebot erscheint mir persönlich als vertrauensbildende Maßnahme gut zu sein, und bringt dem guten Herrn B. einen Pluspunkt ein.
Als nächstes erklärt er, mit weit ausholenden Gesten, das die Taunusdienste nichts mit dem Jobcenter zu tun haben: „Wir sind hier und die sind dort drüben, gaaaanz weit weg!“
Schade, der Pluspunkt geht sofort wieder flöten, denn ich weis um die innigen Verflechtungen zwischen Taunusdiensten, Jobcenter und Landkreis.
Darüber hinaus, würden hier so nützliche Dinge angeboten wie:
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Persönlichkeitstraining (Rhetorik, Rollenspiel u.ä.)
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Computerwissen (Word &Excel)
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Das Aufbereiten unserer Bewerbungsunterlagen (kann alles und nichts bedeuten)
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Optimieren der Bewerbungsschreiben (ebenso)
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Bewerbungsgespräche durch Vermittlung der Jobakquisiteure. (Schon wieder denke ich an private Arbeitsvermittler)
Auf meine Frage wie viele Mitarbeiter es denn hier gäbe, bekomme ich die Antwort es wären 10 – 12. Honorarkräfte seien keine darunter, alle hätten ein Arbeitsverhältnis mit den Taunusdiensten.
Danach wird die AZ aufgeschlüsselt. Für diejenigen die es nicht wissen, die AZ ist das Aktenzeichen unter dem wir im Jobcenter geführt werden. Anderswo ist es die BG-Nummer.
Die ersten 4 Ziffern besagen lediglich in welchem Dezernat des Landkreises wir geführt werden.
Die nächsten 2 Ziffern stellen die Durchwahlnummer unseres PAP (privater Ansprechpartner) im Jobcenter dar.
Die letzten Ziffern ist die AKDB Kennziffer.
AKDB steht für Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung Bayern.
Aha, meine Daten geistern also irgendwo in Bayern herum.
Intern werden wir jedoch unter unserer Sticknummer geführt.
Jaaaaaaa…. Wir erhalten einen USB Stick! Darauf sind schon allerlei nützliche Dinge gespeichert.
Eine vorgefertigte Kurzbewerbung z.b. Die gibt es sogar in 2 verschiedenen Ausführungen. Einmal mit klassischem und einmal mit amerikanischen Lebenslauf. Auch ein Selbstlernkurs mit ersten Schritten am PC ist vorhanden und sogar ein Lernprogramm für das 10 Finger System.
Die Datensicherheit sei gewährleistet wird uns versichert. (Die wird dadurch gegeben, das der Stick weitestgehend unbeaufsichtigt an einem Schlüsselbrett im PC – Schulungsraum hängt)
Doch um ehrlich zu bleiben, es gibt auch die Möglichkeit den Inhalt unseres Stricks verschlüsseln zu lassen. Das Passwort können wir frei wählen und ist nur uns bekannt. In Anspruch genommen hat dies jedoch niemand.
Zu guter Letzt werden wir noch dezent darauf hingewiesen, das es zwar keine Bedingung sei hier Bewerbungen zu schreiben (ich hatte gefragt ob es hier Zwangsbewerbungen geben würde) jedoch würde es negativ auffallen, wenn wir keine einzige Bewerbung schreiben würden. (Ja wat denn nu?)
Damit endet der erste Tag. Zwei Stunden waren wir nun hier. Mir kam es länger vor. Schuld daran sind unter anderem die Stühle auf denen wir sitzen müssen.
Irgendwann kam ein gelangweilter Designer wohl auf die glorreiche Idee, unbequeme, billige Bürostühle aus Hartplastik zu entwerfen die sich nicht nur nach hinten neigen, sondern auch zu den Seiten mehrere Zentimeter Spiel haben. Zunächst dachte ich, dass ich einen kaputten Stuhl erwischt hätte, doch es stellte sich rasch heraus das alle diese Stühle einem das Gefühl vermitteln auf einem Möbelstück zu hocken das jeden Moment unter einem zusammenbrechen kann.
Tag 2. Lebensläufe sind wichtig, oder so….
Es ist 09:00 Uhr und ich betrete voller Vorfreude den Schulungsraum.
Heute werde ich bestimmt etwas lernen von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Oder etwa nicht ?
Unser heutiger Dozent stellt sich Als Herr Bl. Vor. Er macht eher einen hemdsärmeligen Eindruck, jemand der Dinge anpackt und nicht lange vor sich her schiebt. Etwa Mitte vierzig ist er. Ansonsten gibt er nicht viel von sich Preis.
Das heutige Thema jedoch ist „Einführung PC – Kenntnisse“.
(Bei meinem letztem Bewerbungstraining hatten rund 20% der Teilnehmer keinen eigenen PC zuhause. Geschweige denn das sie je mit Word gearbeitet hätten. Das ganze klingt also erst mal nach einer guten Idee.)
Unter anderem werden wir auch in den Inhalt unserer Sticks eingeweiht.
(Hätte ich da etwa noch nicht reinschauen sollen?)
Also dackeln wir alle in Reih und Glied in den Nebenraum zum Schlüsselbrett an denen die Sticks hängen und jeder sucht sich den seinigen heraus.
(Ähm, welche Nummer hatte ich gleich noch mal?)
Wieder zurück am Platz erfahren wir den eigentlichen Lehrinhalt der heutigen Lektion.
Der Lebenslauf!
Doch zunächst werden wir (noch einmal) darauf hingewiesen, das wir die Möglichkeit haben, hier kostenlose Bewerbungsfotos machen zu lassen.
Dann geht es ans Eingemachte. Zunächst wird die grundsätzliche Frage geklärt, was ein Lebenslauf eigentlich ist.
(Basiswissen muss eben sein)
Weiter geht es mit dem Unterschied zwischen dem klassischem und dem amerikanischen Lebenslauf. Wir entscheiden uns für den amerikanischen.
Während der Pause sehe ich mir interessiert die Stellenangebote am schwarzen Brett in der Küche an. Sie sind aufgeteilt in verschiedene Sparten. Handwerk, Handel, Dienstleistung oder Sicherheit. Direkt darauf bewerben kann man sich nicht. Erst muss der jeweilige Akquisiteur benachrichtigt werden. Nur er kennt den eigentlichen Arbeitgeber. Mit den Herren von der Akquise muss ich mich noch mal irgendwann ausführlicher beschäftigen.
Was mir noch auffällt ist das die ältesten Jobangebote anscheinend seit Februar 2014 hier hängen. Wirklich up to date scheint die Pinwand nicht zu sein, egal was die Dozenten sagen.
Anschließend rät uns Herr BL. Von der Jobbörse der BA ab. Wie wir vom Lebenslauf auf das Thema Jobbörsen gekommen sind weis ich nicht mehr, aber es ist nicht ungewöhnlich das die Dozenten auf Fragen eingehen und so ein wenig vom vorgezeichneten Weg abkommen.
Doch endlich geht es in die Praxis. Wir können den PC einschalten und uns den USB Stick näher anschauen.
Eine Kurzbewerbung mit integriertem amerikanischen Lebenslauf ist bereits mit Beispieldaten gefüllt. Nun werden wir die Daten von Donald Duck, der als Platzhalter herhalten musste, mit unseren eigenen Daten ersetzen.
Das befüllen des Lebenslaufes mit unseren eigenen Daten nimmt den Rest des Vormittages in Anspruch.
Pünktlich zur Mittagsstunde ist dann Feierabend und 25 Minuten später sitze ich im Zug Richtung Heimat.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Es gibt Lebensläufe.
-
Lebensläufe sind wichtig.
-
Amerikanische Lebensläufe werden bevorzugt.
Fazit:
Nichts neues erfahren.
Tag 3. Suchmaschinen sind auch keine Lösung….
Der dritte Tag und der dritte Dozent.
Herr W. ist heute gekommen um uns etwas über die Internetrecherche bezüglich Jobs und Suchmaschinen allgemein zu erzählen.
Müsste ich Herrn W. mit einem Wort beschreiben, so wäre „bequem“ das Wort der Wahl.
Von der Jacke (Camel Trophy Shop?) bis zum Schuhwerk (Birkenstock?) scheint alles der Bequemlichkeit zu dienen.
In seinem Gesicht findet sich stets ein listiges Lächeln. Ein listiger alter Fuchs scheint er zu sein. Mal sehn was er alles zu sagen hat.
Zunächst wird uns der Aufbau von Suchmaschinen nähergebracht. Also die Eingabemaske.
(Gibt es wirklich Leute, die damit überfordert sind, mehr als eine Angabe zum Suchbegriff zu machen ? Das nicht jeder was von Wildcard-Suche gehört hat mag ich ja noch glauben aber….)
Gleich darauf erklärt er uns, dass die meisten der Suchmaschinen nichts taugen weil sie mit der Eingabe einer spezifischen Berufsbezeichnung überfordert sind.
( Das stimmt allerdings. Anscheinend gibt es in der gesamten BRD keine einzige freie Stelle als z.B. Baufachwerker. Dafür aber Hunderte von vakanten Jobs als“ Senior Direction Sales Management Quickshot Homeworking Dumbass Assistant.“ Bekommt eigentlich jemand Geld dafür sich diese irren Berufsbezeichnungen auszudenken ? )
Auch greifen viele Suchmaschinen auf die gleiche Datenbank zu, so das man viele doppelte Angebote bekommt, wenn man z.B. die Jobbörse von der BA und meineStadt.de benutzt. Zudem sei die Umkreissuche in den meisten Fällen nicht zielführend.
(Das ist richtig Herr W. darum nutze ich stattdessen auch die Suche nach Postleitzahlenbereichen. Also PLZ 61 statt 61350)
Sein Fazit bis hierhin:
-
Jobbörsen sind oftmals unzureichend und schlecht strukturiert. Gezielte Suche nach einer Berufsbezeichnung führen häufig ins Leere und viele Börsen greifen auf die gleichen Datenbanken zu.
-
Umkreissuche ist unzuverlässig und funktioniert meist nicht.
-
Jeder sollte bei der Berufswahl offen bleiben und sich zunächst überlegen was man eigentlich machen möchte. Dabei sollte man sich nicht zu sehr auf seine Berufsausbildung versteifen, wenn man z.B. einen Beruf erlernt hat der einem im Grunde genommen keinen Spaß macht.
(Leider sind wir hier nicht bei „Wünsch dir was“ sondern bei „So isses nun mal.“ Wenn ich in meinem erlernten Beruf nichts finde habe ich nur 2 Möglichkeiten.
1. Eine weitere Ausbildung in einem anderen Beruf. Mit Ü 40 noch mal eine Ausbildung machen, ist ein Abenteuer der besonderen Art.
2. Als ungelernte Hilfskraft arbeiten.)
Sein Geheimtipp für die Jobsuche im Internet sind METASUCHMASCHINEN.
Also Suchmaschinen die in Suchmaschinen suchen. Indeed z.B.
Hier müsse man nur noch bestimmte Stichworte eingeben um eine Vielzahl von herkömmlichen Jobbörsen automatisch durchsuchen zu lassen.
(Also eine geniale Abkürzung um herauszufinden das es keine freien Stellen in meinem Beruf gibt.)
Jedoch darf man nicht außer acht lassen, so meint der Dozent, das Unternehmen zunächst versuchen werden freie Stellen innerbetrieblich zu besetzen. Jobbörsen werden erst als letztes Mittel in Betracht gezogen. Es kommt einfach zuviel Ausschuss dabei heraus.
(z.B. PE-Schweißer, die sich aufgrund eines Vermittlungsvorschlages mit Rechtsfolgebelehrung, als Mechatroniker vorstellen müssen, weil der Sachbearbeiter eine gedankliche Verbindung zwischen „Schweißer“ und „Mechaniker“ hergestellt hat. Für den durchschnittlichen Sachbearbeiter stellt dies schon eine beachtliche intellektuelle Leistung dar.)
Zu guter letzt werden noch kurz die Printmedien behandelt. Tageszeitungen, vor allem die Onlineausgaben, solle man nicht vernachlässigen.
Ebenso wären Fachzeitschriften ein Quell an Stellenangeboten.
(Bin mir nicht ganz sicher was ich von der letzten Aussage halten soll. Selbst wenn es dort Stellenanzeigen gibt, diese Zeitschriften erscheinen in aller Regel einmal pro Monat. Aktuell sieht anders aus)
Fast ein nachträglicher Einfall des Dozenten, ist der Hinweis auf spezielle Jobbörsen wie z.B. INTERAMT, auf der Stellen im öffentlichen Dienst ausgeschrieben sind.
Nachdem die Medien abgehandelt sind, kommt ein neues Stichwort auf den Tisch. „Private Networking“
(Gemeint ist damit natürlich die gute alte Mundpropaganda. Nähern wir uns etwa langsam dem „grauen Arbeitsmarkt“? Immerhin werden über 70% aller Stellen auf dem verdeckten Arbeitsmarkt besetzt.)
Tatsächlich.
Visitenkarten wären z.B. ein Mittel der Wahl. Ich verteile also meine Visitenkarten wie geschnitten Brot an meine Freunde, mit der Bitte die Dinger weiterzugeben falls jemand von einer freien Stelle hört. Natürlich darf auch die reine Mundpropaganda nicht fehlen: “Kennst du vielleicht eine Firma die grade Leute sucht?“
Damit werden wir entlassen und ich trolle mich Richtung Heimat.
Was habe ich heute gelernt?
-
Es gibt Jobbörsen.
-
Jobbörsen taugen nicht viel.
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Metasuchmaschinen optimieren Fehlschläge bei der Stellensuche.
-
Stellenanzeigen findet man auch in Printmedien.
-
Mundpropaganda (Private Networking) führt häufig zum Ziel.
Fazit:
Nichts neues erfahren.
Tag 4. Auf nach Serbien….
Es ist mein 4. Tag in der Obhut der Taunusdienste und heute steht ein PC – Modul auf dem Plan.
Das bedeutet, das wir weitestgehend selbstständig an unseren Lebensläufen arbeiten, oder uns auf Jobrecherche ins Internet begeben. Die theoretischen Grundlagen dieser verantwortungsvollen Aufgaben haben wir ja bereits an den vorherigen Tagen erlernt.
Alle um mich herum tippen fleißig auf ihren Tastaturen oder starren angestrengt auf die Monitore. Zumindest tun sie so als ob.
Verschiedene Dozenten (drei an der Zahl) pilgern um die Tische herum und leisten, auf Wunsch, Hilfestellung.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was ich heute eigentlich machen soll.
E-Mail Benachrichtigungen über passende Jobangebote habe ich bereits eingerichtet. Mein Lebenslauf (amerikanisch) ist seit Jahren aktuell. Also sehe ich mir an welche wunderbaren
Jobangebote im schier endlosen WWW auf mich warten.
z.B. International Sales Manager – Food-Igredients (Carissma Personalberatung)
Oder Senior Developer (Königsteiner Personalberater.)
Es werden auch viele Praktikanten gesucht. Am besten mit Hochschulabschluss.
Natürlich werden auch Verkäufer und ähnliches gesucht. Viele Angebote kommen von Zeitarbeitsfirmen. Andere Anbieter preisen eine freiberufliche Tätigkeit auf Provisionsbasis an.
(Aus eigener Erfahrung weis ich, das die einzigen die daran verdienen diejenigen sind, die in der Hierarchie über dir stehen. Also Bezirks- und Regionalleiter usw.)
Mein Handy quietscht und verrät mir das ich eine Email von Stepstone bekommen habe.
50 passenden Jobangebote haben die Jungs für mich gefunden!! Gleich mal schauen was das alles ist.
In Serbien wird ein Verkaufsleiter gesucht.
(Serbien?????)
Eine Firma in Konstanz sucht händeringend einen Außendienstmitarbeiter. Befristet auf 6 Monate.
(Prima, ich beantrage unverzüglich die Kostenübernahme einer doppelten Haushaltsführung beim Jobcenter. Aufgrund der Dringlichkeit beantrage ich auch gleich die Übernahme der Maklerkosten zur Wohnungssuche. Nichts einfacher als das.)
Gesucht hatte ich eigentlich nach Stellen im Bereich Homeoffice.
Stepstone landet bei mir ab sofort auf der Spamliste!
Irgendwie schlage ich die Zeit bis Feierabend tot und mache mich auf den Heimweg.
Was habe ich heute gelernt ?
Nichts.
Fazit:
Zeitverschwendung auf ganzer Linie.
Vielleicht kommt ja morgen der große Durchbruch.
Tag 5. Four Steps to Freedom…..
Ein neuer Tag voller Möglichkeiten bei den Taunusdiensten!
Es ist bereits der 5. Tag dieser Maßnahme und bisher war noch nichts neues oder Weltbewegendes dabei. Bewerbungstraining eben. Was zum Teufel soll dabei ganze 12 Wochen in Anspruch nehmen?
Für heute steht ein weiteres PC – Modul auf dem Plan.
Schritt 1. Rechner und Monitor einschalten.
Schritt 2. USB-Stick vom Schlüsselbrett holen und einstöpseln.
Schritt 3. Wahlweise weiter am Lebenslauf herumbasteln oder auf Jobsuche im Internet gehen. Vielleicht sogar eine Bewerbung schreiben. Die Dozenten geben gerne Hilfestellung.
Schritt 4. Warten auf Feierabend.
Business as usual eben.
Zufällig höre ich eine Unterhaltung zwischen einem Teilnehmer und einer Dozentin mit. Der Teilnehmer hat anscheinend einen Minijob (bis 450€) und möchte dem natürlich auch weiterhin nachgehen. Daher fragt er höflich ob es die Möglichkeit gäbe die Maßnahme nur Vormittags zu machen. Die Antwort der Dozentin ist ablehnend. Dies wäre aus organisatorischen Gründen nicht möglich und er müsse die Maßnahme so nehmen wie es eben kommt.
In der Pause frage ich den Teilnehmer ob ich das eben richtig mitbekommen habe, immerhin habe ich nur mit halben Ohr hingehört. Doch es stellt sich heraus das ich wirklich alles richtig verstanden habe.
Natürlich hab ich ihn darüber aufgeklärt,das die Dozenten in dieser Sache keinerlei Mitspracherecht haben, sondern das dies eine Sache zwischen ihm und seinem Sachbearbeiter im Jobcenter sei.
Wenn der Nebenjob beim Jobcenter angemeldet ist (und davon gehe ich mal aus) hätte der gute Mann niemals zu dieser Maßnahme geschickt werden dürfen.
Immerhin geht die Verringerung der Hilfsbedürftigkeit, hier der Minijob, jeder Maßnahme vor. Steht auch so im Gesetz.
Da aber der Hochtaunuskreis aber große Ähnlichkeiten mit dem Takka-Tukka-Land hat, ist davon auszugehen das der entsprechende Sachbearbeiter noch nie etwas von § 2 SGB II gehört hat.
Wie dem auch sei, Morgen werde ich dem Teilnehmer den Ratgeber Zumutbarkeit ausdrucken und geben.
Was habe ich heute gelernt?:
Die Mitarbeiter / Dozenten der Taunusdienste scheinen zumindest unterschwellig der Meinung zu sein sie hätten Verfügungsrechte über die Teilnehmer der Maßnahme.
Facebook und Youtube sind auf den PC’s hier gesperrt.
Ich glaube ich habe aus Versehen als Telefonnummer die Nummer von „Frank geht ran“ in meinen Lebenslauf geschrieben.
Fazit:
Im Grunde scheint es keine Sau zu interessieren, was wir im Internet machen, solange die Seite nicht schreiend bunt ist und viel Text aufweist.
Tag 6. A.I.D.A. Schachtelsätze und DIN 5008…
Heute, am 6. Tag meines „Abenteuers“ soll es ans Eingemachte gehen.
Das Anschreiben!
Leider steckt die Dozentin, Frau D. noch im Stau. Bis sie ankommt vertreibt uns Herr Bl. Die Zeit, indem er uns einen Test machen lässt.
Es geht dabei um Allgemeinwissen zum Thema Deutschland. Scheint sich um einen Test zur Integration zu handeln. Auf Nachfrage bestätigt Herr Bl. das auch. Leider möchte er mir kein Exemplar für meine Unterlagen mitgeben.
Irgendwie hat sich dann aber doch noch so ein Test in meine Tasche geschlichen. Irgendwann wird ich das ganze Zeug mal einscannen und zur Ansicht hier Hochladen.
Nach einer Stunde ist Fr. D. endlich im Hause und der reguläre Unterricht kann losgehen.
Irgendwo in den Mittdreißigern ist sie. Ihre Kleidung ist leger und betont dezent ihr kleines Babybäuchlein. Sie macht den Eindruck das sie sich durchsetzen kann wenn es nötig ist.
Ich habe viel mit Hunden zu tun und es kommt hin und wieder vor das ich vor einem sogenannten „Angstbeißer“ stehe. Ein Hund der tut als wäre er der große böse Wolf in der Hoffnung das niemand bemerkt das er eigentlich ein kleines ängstliches Schaf ist. Warum muss ich gerade jetzt daran denken, während ich Frau D. vorstelle?
Sie erklärt uns, das wir uns schon vor dem eigentlichen Anschreiben über ein paar Dinge klar werden müssen.
Erfülle ich die körperlichen, geistigen und fachlichen Voraussetzungen für den Job ?
Wie weit bin ich bereit zu gehen um den Job zu erhalten (Umzug, Verdienst)
Dann erklärt sie uns, mit größter Ernsthaftigkeit, das ein Anschreiben der allererste Eindruck ist, den ein potentieller Arbeitgeber von uns hat. Das Anschreiben sei quasi unsere Visitenkarte bei der Jobsuche.
(Später werden andere Dozenten uns erklären, das viele Personaler das Anschreiben bestenfalls flüchtig anschauen. Immerhin kennen sie den Inhalt bereits. „Sie haben einen Job. Ich suche einen Job. Geben sie mir den Job.“ Die Worte ändern sich, der Inhalt bleibt immer derselbe.)
Der Teilnehmer neben mir, ein hünenhafter Russe der hier gar nichts ernst zu nehmen scheint, vertieft sich in die Tageszeitung und verabschiedet sich damit geistig von uns.
Frau D. wird derweil vorne ein klein wenig aus dem Takt gebracht. Sie referiert gerade über E-Mail Bewerbungen als ein Teilnehmer einwirft das er keinen PC daheim habe. Elegant umschifft sie die Klippe indem sie sagt :“ Dann gilt das natürlich nicht für sie.“
Kurz darauf landen wir, wie könnte es anders sein, bei der DIN 5008.
Das ist die Standardnorm in welcher der Aufbau eines Geschäftsbriefes beschrieben ist. Also wie viele cm der obere Rand hat, wo das Adressfeld hinkommt u.s.w.
Kein Bewerbungstraining kommt ohne Hinweis auf DIN 5008 aus, denn selbstverständlich sind auch Bewerbungen von dieser DIN erfasst.
Zugleich gibt sie uns auch einen Buchtipp:
Hesse & Schrader. Irgendwelche Bewerbungsgurus die ihre Erfahrungen in Buchform gepresst haben. Das gibt’s für rund 20.– € bei Amazon zu kaufen.
(Bei einem täglichem Budget von rund 13 € von dem ich Kleidung, Nahrung, Strom usw. zahlen muss, verzichte ich lieber auf die teuren Ratschläge von Gurus.)
Pünktlich zur Pause holt Fr. D. meinen russischen Tischnachbarn von der Tageszeitung zurück in die Wirklichkeit.
Nach der Pause steht das Wort AIDA an der Tafel.
Dunkel kann ich mich erinnern das dies für irgendeine Werbestrategie steht.
Tatsächlich. AIDA bedeutet Attention Interest Desire Action und ist eine Werbestrategie die bereits vor über 100 Jahren entwickelt wurde.
Das Stufenmodell enthält vier Phasen, welche der Kunde durchlaufen soll und die letztlich zu dessen Kaufentscheidung führen sollen. Die vier Phasen werden als gleich wichtig angesehen, können sich allerdings überschneiden. Das Akronym AIDA setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der einzelnen Phasen zusammen:
Attention
Die Aufmerksamkeit des Kunden wird angeregt.
Interest
Er interessiert sich für das Produkt. Das Interesse des Kunden wird erregt.
Desire
Der Wunsch nach dem Produkt wird geweckt. Der Besitzwunsch wird ausgelöst.
Action
Der Kunde kauft das Produkt.
Das Produkt, sind in diesem Falle, natürlich wir.
Frau D. erläutert uns kurz diese Werbemodell, leider ohne konkrete Beispiele zur Verdeutlichung einzubringen.
Anschließend weist sie uns noch auf weitere Details hin die immer wieder gerne außer Acht gelassen werden.
-
Keine Rechtfertigungen für Erwerbslosigkeit finden.
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Niemals lange Schachtelsätze verwenden.
-
Welche soft- und hardskills habe ich. (Menschliche und fachliche Kompetenzen)
Zuletzt erhalten wir noch einige Blätter auf denen Beispielsätze gedruckt sind für Einleitung, Hauptteil und Schlusswort eines Anschreibens.
Als kleine Hausaufgabe erhalten wir den Auftrag ein Stellenangebot herauszusuchen um uns beispielhaft darauf zu Bewerben.
Was habe ich heute gelernt?
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DIN 5008, eine treue Begleitung seit vielen Jahren, gibt es immer noch.
-
AIDA gibt es auch noch immer.
-
Schachtelsätze sind böse. (Das hat schon mein Lehrer für Schriftverkehr in der Berufsschule festgestellt.)
Fazit:
Altes Wissen neu aufgewärmt. Schaden kann es nicht.
Tag 7. Scam & Spam…
Es ist 09:00 Uhr und ich schalte meinen PC an. Der heutige Arbeitsauftrag lautet…..öhm…..äääähhhh….
Eigentlich habe ich keinen.
Meine Vermutung geht dahin, das von uns erwartet wird das wir selbstständig weiterhin auf Jobsuche im Internet gehen, unseren Lebenslauf weiterschreiben oder die ersten Versuche starten ein Anschreiben zu entwerfen welches den kritischen Augen unserer Dozentin Fr. D. standhalten kann.
Ich kontrolliere also erst mal meine E-Mails. Aha, Stepstone hat inzwischen weit über 300 passende Stellenangebote gefunden. Ich bin im Spam-Ordner gelandet wo neben Stepstone auch ein Onlinehändler für Ingame-Währungen (z.B. für WoW) um meine Aufmerksamkeit buhlt. Ein Schmunzeln entlockt mir ein selbsternannter Banker aus Tansania, welcher zufällig über ein herrenloses Konto mit rund 20 Mio. US Dollar gestoßen ist. Der ärmste braucht unbedingt meine Hilfe um an das viele Geld heranzukommen. Alles was ich machen muss ist ein Konto mit Mindesteinlage zu eröffnen. Er würde dann die Vielen Millionen dorthin transferieren.
Dabei dachte ich das die Zeiten der Scammer vorbei sind.
Immer noch schmunzelnd wechsle ich in den Posteingang und schaue nach wer mich noch alles zumüllt.
Inzwischen stehe ich auf der Mailingliste der sieben größten Metasuchmaschinen Deutschlands. Damit dürfte ich alle Jobbörsen abgedeckt haben.
Diese fleißigen Helferlein durchsuchen für mich täglich das Internet um interessante und vor allem passende Jobs für mich zu finden. Dummerweise interpretieren die Suchmaschinen die Worte Interessant und passend anscheinend völlig anders als ich.
(Serbien lässt grüßen)
Während ich noch die Ergebnisse studiere, setzt sich Herr B. zu mir. Als Tutor möchte er gerne ein Erstgespräch mit mir führen. Ob ich wohl grade ein paar Minuten Zeit hätte.
Wenn es etwas gibt was ich hier im Übermaße habe, dann ist es Zeit und Langeweile.
Wir begeben uns also in den Nebenraum und fangen an uns zu unterhalten.
Über meine Ausbildung zum Einzelhändler, welche Arbeit ich zuletzt gemacht habe. Wie es zu dem Wechsel der Berufssparten gekommen ist Handel -> Bauwesen. Ob es irgendwelche Vermittlungshemmnisse geben würde.
Kurzum, es ist genau das Profiling, das eigentlich meine Sachbearbeiterin Frau V. hätte machen müssen. Die jedoch war entweder zu dämlich oder desinteressiert dazu.
Herr B. wiederum macht, was das Profiling angeht, zwar einen guten Job, jedoch gehen ihn die meisten dieser Angaben gar nichts an. Als „Angestellter“ eines Maßnahmeträgers ist es wirklich nicht nötig über etwaige Vermittlungshemmnisse informiert zu werden.
Diese Scharade geht etwa 60 Minuten. Wirklich interessant ist es jedoch, als Herr B. sagt, er könne sich zwar all diese Informationen auch aus meiner Fallakte ziehen, doch das wäre ihm zuviel Schreibkram. Außerdem bevorzuge er das persönliche Gespräch.
Moment mal……
Angestellte des Maßnahmeträgers haben ungehinderten Zugriff auf meine Fallakte??!!?!?!
Ich kann nicht glauben was Herr B. mir da grade gesagt hat. Das MUSS doch ein Missverständnis sein. Also frage ich noch mal nach.
Auch auf eine explizite Frage diesbezüglich, wiederholt Herr B. seine Aussage das Mitarbeiter der Taunusdienste freien Zugriff auf die Fallakten der Teilnehmer haben.
Ich bin einigermaßen verblüfft. Der Mann machte bisher einen intelligenten Eindruck, doch nun gesteht er völlig blauäugig so etwas?
Er scheint sich nicht im geringsten darüber klar zu sein, welche Konsequenzen solches Handeln nach sich ziehen kann.
Andererseits….. es gibt natürlich keine Zeugen für das Gespräch und damit auch keine für die gemachte Aussage. Also, auch keinerlei Konsequenzen irgendeiner Art. Dennoch werde ich den Datenschutzbeauftragten des Landes Hessen und des Bundes mal darauf aufmerksam machen.
Wieder am PC verbringe ich den Rest der Zeit damit, meinen Lebenslauf neu zu schreiben. Derselbe Inhalt aber ein anderer Aufbau. Zum Feierabend lösche ich das aber wieder. So wie er ist, gefällt er mir am besten.
Was habe ich heute gelernt?:
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Es liegen 20 Millionen Dollar herrenlos auf einem Konto in Tansania.
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Datenschutz ist ein ärgerliches Hindernis für den kurzen Dienstweg.
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Profiling ist im Hochtaunuskreis Sache der Taunusdienste und nicht des Jobcenters.
Fazit:
Suchmaschinen + Emailbenachrichtigung = Spam
Tag 8. TEDI und Umzüge…….
Auch an Tag 8 in den Taunusdiensten, verbringe ich die Zeit am PC.
Heutiges Thema: Das Anschreiben. Es liegt Frau D. scheint’s wirklich sehr am Herzen.
Anhand einer Stellenausschreibung sollen wir ein Anschreiben formulieren als ob wir uns dort bewerben wollten.
Ich entscheide mich dazu Marktleiter im TEDI Markt in der Homburger Fußgängerzone zu werden.
Schnell ein paar Hintergrunddaten über TEDI rausgesucht. Aha 100%ige Tochter von KIK. KIK wiederum ist ein Kind der Tengelmann Gruppe. Eine Stiftung haben die auch ins Leben gerufen. 1400 Filialen in Deutschland seit 2004. Damit lässt sich was machen.
Die gewonnenen Info’s flechte ich in das Anschreiben ein. Schließlich will ich zeigen, dass ich mich über die Firma meines Herzens informiert habe.
Dabei höre ich, wie hinter mir ein Teilnehmer verzweifelt einer neuen Wohnung hinterhertelefoniert. Etwa ein halbes Dutzend Vermieter kontaktiert er bis er wohl endlich etwas gefunden hat was passen könnte. Doch das Telefonat mit dem Jobcenter bezüglich Angemessenheit und KdU scheint katastrophal zu verlaufen. Eigentlich will ich gar nicht hinhören, doch sitzen wir so dicht beisammen das ich gar keine Wahl habe.
Da ich ohnehin mit meinem Anschreiben nahezu fertig bin, surfe ich kurz zu www.hartz.info und drucke den Ratgeber Umzug aus.
Später sagt er mir, das in dem Ratgeber doch noch einige Dinge standen die er noch nicht wusste. Es schadet wirklich nichts, sich dort mal im Bereich der Ratgeber umzuschauen.
(Seit den Gesetzesänderungen, welche am 01.08.2016 in Kraft getreten sind, sind viele der Ratgeber (teils) veraltet. Also mit Vorsicht zu behandeln!)
Da mein Anschreiben fertig ist, doch der Feierabend noch nicht in Sicht. Schreibe ich auch noch die dritte Seite meiner fiktiven Bewerbung als Marktleiter.
Immerhin muss ich der Bagage dort verkaufen, das ich, trotz 25jähriger Abstinenz vom Einzelhandel, genau derjenige bin auf den die gewartet haben.
Wieder tigern die Dozenten durch die Reihen und sind bereit, auf Wunsch, Hilfestellung bei der Formulierung zu geben.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Der TEDI Markt in Bad Homburg sucht wieder mal einen neuen Marktleiter.
-
Telefongespräche in den Schulungsräumen sollte man nur dann führen, wenn man die Absicht hat das jeder mithören soll.
Fazit:
Solange man keinen hilflosen Eindruck macht und hin und wieder etwas ausdruckt, ist es den Dozenten reichlich egal was man wirklich treibt.
Tag 9. Langeweile und Bundeswehr…
Ein weiterer glorreicher Tag, den wir damit verbringen dürfen, mehr oder weniger sinnlos, im Internet zu surfen oder an diversen Lebensläufen / Anschreiben zu arbeiten.
Da ich von den Jobbörsen automatisch mit Stellenangeboten versorgt werde und das Anschreiben als Marktleiter fertig ist, fange ich damit an diverse Schreiben an das Jobcenter aufzusetzen.
Die fertige Bewerbung als Marktleiter liegt offen neben mir. Es interessiert sich nur keine Sau dafür.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Nichts
Fazit:
Wer jemals beim Bund, nachts, Wache am Haupttor gestanden hat, kann nachvollziehen in welche Bereiche der Langeweile ich inzwischen vorstoße.
Unterricht gibt es seit Tagen keinen mehr. Stattdessen kann hier jeder mehr oder weniger tun und lassen was er will. Hauptsache er sitzt am PC und macht einen beschäftigten Eindruck. (Zumindest sieht es für mich so aus.)
Es ist der 9. Tag der Maßnahme, doch was bisher an tatsächlichen Inhalten vermittelt wurde, lässt sich bequem in 3 Tagen abhandeln.
Tag 10. Gesetzestexte und Widersprüche….
Welch eine Überraschung!
Wir dürfen heute am PC sitzen und selbstständig irgendwelche Dinge tun! Zum Beispiel im Internet surfen.
Ich entscheide mich dafür diverse Gesetzestexte auf www.dejure.org zu studieren.
Außerdem fertige ich den Rohentwurf für einen Widerspruch an das Jobcenter an.
Wenn ich schon hier sein muss, kann ich hier auch was sinnvolles machen.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Nichts
Fazit:
*Gähn*
Tag 11. What a beautiful morning…..
Heute bin ich mal nicht bei den Taunusdiensten.
Termine beim Amtsgericht und bei meiner Anwältin bescherten mir einen Tag ohne planloses surfen im Internet.
Tag 12. Über schlechte Laune und Streitlust…..
Da ich den letzten Tag versäumt hatte, entging mir der erbauliche erste Teil des Themas „Kommunikation“
Dozent war Herr B.
(Phantastisch…. Rhetorik, Teil eins. Immerhin ist es mehr als 20 Jahre her das ich das letzte Rhetorikseminar hatte, so das es sich vllt. doch lohnt hier mal die Ohren aufzusperren.)
Zumindest kam ich noch in den Genuss des zweiten Teils, dem ein kurzer Überblick des ersten vorangeht.
Darin wurden wohl Parallelen zum Tier- und Pflanzenreich gezogen, in welchen ja auch kommuniziert wird.
Zudem wurde festgestellt das sich Kommunikation zusammensetzt aus:
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Inhalt (7%)
-
Botschaft (38%)
-
Beziehung (55%)
Diese Formel wurde von Albert Mehrabian in den 60er Jahren entdeckt/entwickelt. Darin geht es um die Gewichtung von verbalen und nonverbalen Informationsaustausch. Oder anders ausgedrückt…. wann bin ich überzeugend und wann nicht.
Dann wurde noch kurz die olfaktorische Komponente der Kommunikation behandelt (den kann ich nicht riechen) und zu guter letzt noch kurz erklärt woher das „mulmige Gefühl im Bauch“ herkommt.
Heute geht es um die 4 Wege zu hören. Oder auch das vier Seiten Modell von Friedemann Schulz von Thun.
Das ganze geht schon eher in den Bereich Psychologie für Anfänger. Daher erspare ich mir (und euch) das alles wiederzugeben.
Ist der erste Teil noch bedingt tauglich für z.B. Bewerbungsgespräche, so habe ich jedoch nicht die leiseste Ahnung, inwiefern mir das 4-Seiten-Modell weiterhelfen soll.
Doch unser Dozent mit dem psychologischen Berufshintergrund ist ganz entzückt von seinem Vortrag, und so geht dieser Tag relativ entspannt zuende. Zumal wir eine halbe Stunde früher entlassen werden.
(Abgerechnet werden vermutlich die vollen Stunden, immerhin will man ja große Rechnungen schreiben.)
Was habe ich heute gelernt?:
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Wenn mein Gegenüber schlechte Laune hat, ist er mies drauf.
Fazit:
Interessant, aber größtenteils nutzlos.
Tag 13. Guerillataktiken…….
Welch Überraschung….
Heute werden wir im Internet surfen !
Aus lauter Frust und Langeweile, schreibe ich meine fiktive Bewerbung zum Marktleiter noch mal um. Diesmal eher Richtung Guerillabewerbung.
Zudem mache ich einen Termin für die Fotos. Wenn ich die schon Umsonst haben kann, warum eigentlich nicht?
Zuletzt wandle ich die Word Datei meiner Bewerbung noch in das PDF Format um. Vermutlich habe ich dem Lehrplan mit dieser verruchten Tat um einige Wochen vorgegriffen, aber was soll’s. Bin eben ein kleiner Rebell hihi.
Im Hintergrund höre ich zufällig wie Dozent W. einer Teilnehmerin erklärt, welche Möglichkeiten es gäbe um an alte Schulunterlagen aus dem Ausland heranzukommen wenn die eigentliche Schule nicht mehr existiert. Also Mühe geben sich die Dozenten hier schon.
Ansonsten nur ein weiterer langweiliger Tag am PC im Internet…..
Was habe ich heute gelernt?:
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Guerillabewerbungen machen mehr Laune
Fazit:
Ein weiterer nutzloser Tag in Usingen.
Tag 14. Notfallplan Internet……
Zunächst gibt es heute einiges an Verwirrung wo wir denn nun sein sollen. Gerüchte besagen, das wir heute mal wieder eine Unterrichtseinheit bekommen würden. Jedoch ist der Raum besetzt.
Kurzerhand wird umdisponiert und wir machen etwas völlig verrücktes.
Wir schalten die PC’s ein und surfen im Internet auf der Suche nach einem Job.
Hier und dort werden tatsächlich auch Bewerbungen geschrieben. Die Dinger werden von den Dozenten nochmals kurz „glattgebügelt“ um Stilfehler zu vermeiden und der DIN 5008 zur Geltung zu verhelfen. Danach werden die Bewerbungen eingetütet und verschwinden im Postausgang der Taunusdienste.
Was habe ich heute gelernt?:
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Was soll ich dabei denn lernen
Fazit:
Waste of time.
Tag 15. Lebensläufe und Manipulationen…..
Eine weitere Lektion in Sachen Lebenslauf steht auf dem Plan.
Diesmal ist Herr W. der Dozent und er fasst auch gleich noch mal zusammen was wir bisher über dieses Thema gelernt haben.
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Der Lebenslauf ist wichtig.
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Es gibt klassische und amerikanische Lebensläufe
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Der Lebenslauf ist echt wichtig!!
Nun soll es aber weiter hineingehen, in die Mysterien des Lebenslaufes.
Zunächst einmal wird uns klargemacht, das jeder LL anders ist. Bei jemanden der Ü 50 ist, sind die Schulzeugnisse nicht wirklich ausschlaggebend. Bei jemanden der U 25 ist schon eher.
Herr W. weist uns darauf hin, das der LL für viele Personaler wichtiger ist als das Anschreiben. Was im Anschreiben steht, wissen die eh schon.
Als die Frage aufkommt ob ein Bild zu dem LL gehört, werfe ich ein, dass ich das Bild (wenn überhaupt) auf dem Deckblatt habe.
Herr W. nimmt die Gelegenheit wahr, uns von der Wichtigkeit eines guten Bildes zu überzeugen. Man kann förmlich sehen wie er aufblüht. Kunststück, Bilder machen ist seine Domäne. Diese zu bearbeiten ebenfalls.
Darin ist er übrigens recht gut. Er zeigt uns 2 Bilder derselben Person von denen er eines bearbeitet hat. Der Unterschied ist gravierend. Wir erfahren noch kurz etwas über den Monalisa Effekt, den er gerne zu verwenden scheint, und dann geht’s auch schon weiter im Text.
Das meiste, was folgt, ist reine Routine.
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Nationalität wird nur aufgeführt wenn diese aus dem Namen nicht hervorgeht.
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Statt ledig besser unverheiratet schreiben.
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Bei Kindern gleich dazuschreiben ob eine Betreuung gewährt ist.
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Befristete Arbeitsverhältnisse auch als solche benennen.
Und so weiter……
Dazu gibt es noch Tipps zum äußerlichen Aufbau des LL
Ganz am Ende gibt es noch kurz einen Einblick in die 3. Seite. Also die Seite in welcher die schamlose Selbstpromotion betrieben wird und man dem zukünftigen Arbeitgeber darlegt, warum man genau der ist, auf den er sein ganzes Leben lang gewartet hat.
Damit ist dieser Tag beendet und ich genieße den öffentlichen Nahverkehr und sein buntes Publikum auf der Heimreise.
Ü50 = Über 50
U25 = Unter 25
LL = Lebenslauf
Was habe ich heute gelernt?:
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Lebensläufe sind wichtig
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Gute Bilder sind wichtig
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Gute Bilder werden manipuliert
Fazit:
Viele Wiederholungen, aber auch ein paar neue Details die ich mal einbauen werde.
Zwischenbilanz…..
Es ist ein Monat vergangen und ich nutze die Gelegenheit ein kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Der überwiegende Teil der Zeit ging ganz eindeutig im PC-Raum drauf, während ich im Internet surfen durfte / konnte / musste.
Die wenigen Unterrichtseinheiten die ich bekam, behandelten ausschließlich die Bewerbung. Es ist also ein Bewerbertraining. Egal was das Jobcenter oder irgendwelche Werbeflyer auch sagen mögen.
Hier wird, außer dem Surfen im Internet, nur noch ein ganz normales Bewerbertraining im Aktivcenter angeboten!
Der Unterricht selber, ist jedoch gut. Etwas anderes zu sagen wäre gelogen. Doch wenn man, so wie ich, bereits einige dieser Trainings mitgemacht hat, ist das alles lediglich öde Wiederholung.
Die Musterbewerbung die ich anfangs mitgebracht habe ist immer noch aktuell und durchaus erfolgversprechend. Je nachdem welchen Dozenten man fragt. Drei Dozenten haben nun mal 5 verschiedene Meinungen über ein Thema.
Wer jedoch noch nie so ein Training mitgemacht hat, der wird hier bestimmt etwas gutes lernen.
Wer noch kein Training hatte UND dazu auch keinen Internetanschluss besitzt, der ist hier goldrichtig.
Für mich ist das ganze hier jedoch zu 90% Zeitverschwendung. Hin und wieder schnappe ich mal neue Ansätze auf, aber im großen und ganzen…….
Ich bin der festen Überzeugung, das man den Unterricht auch in nur 4 Wochen schaffen kann. Dazu müsste man nur ein wenig die Schlagzahl (tägliche Stunden) erhöhen und statt einer 4 Tagewoche eine 5 Tagewoche draus machen.
Natürlich könnte man dann auch nur eine 4 Wochen-Rechnung schreiben und das würde dem eigentlichen Sinn der Taunusdienste zuwiderlaufen.
Kurz und knackig:
1/3 der Zeit gibt es normales Bewerbungstraining
Die restliche Zeit, surfen wir im Internet.
Tag 16. Money makes the world go around….
Heute, am 16. Tag in Usingen, haben wir mal wieder eine Einheit die von Dozent B. geleitet wird.
Es geht dabei um Fragen, die während eines Bewerbungsgespräches auf uns zukommen können. Zum Beispiel was ich verdienen will.
Dort hakt er auch gleich ein und möchte von uns, dass wir uns über unseren Wert klar werden. Genauer gesagt: Findet raus was ihr verdienen könnt und verkauft euch nicht unter Wert.
Tolle Sache das. Nicht unter Wert verkaufen. Der Wert wird jedoch vom billigsten Anbieter vorgegeben. Was Lohn / Gehalt angeht, dürften das ohne Frage Zeitarbeitsfirmen sein, mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro. Soviel zum Wert der Arbeit. Laut Tarifvertrag würde mir ein Stundenlohn von rund 13,80 € zustehen. Doch ob ich den irgendwo auch wirklich erhalten werde? Vermutlich nicht.
Wie dem auch sei, wir erhalten eine Liste mit verschiedenen Berufen und sollen herausfinden welcher Beruf wie viel einbringt.
Beim dritten oder vierten Beruf, finde ich im Internet die Tabelle, von der Herr B. seine Liste abgeschrieben hat. Somit habe ich die gewünschte Information und bin mit der Aufgabe fertig.
Da ich jedoch einen beschäftigten Eindruck machen möchte, strukturiere ich meinen Lebenslauf nochmals neu.
Hat was von „Eulen nach Athen tragen“ an sich, da mir meine eigene Version meines Lebenslaufes immer noch am besten gefällt.
Irgendwann setzt sich eine Dozentin aus einem anderen Kurs zu mir.
Vermutlich hat sie ebenso wenig zu tun wie ich und langweilt sich.
Im Small Talk verrät sie lediglich dass sie schon länger im Bereich der Erwachsenenbildung tätig ist. Was sie jedoch irgendwann einmal gelernt hat, will sie nicht verraten. Damit endet der Small Talk auch schon.
Vermutlich eine Quereinsteigerin.
Was habe ich heute gelernt?:
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Nun weis ich was ich zwar bekommen könnte, aber nicht erhalten werde.
Fazit:
Die Frage nach dem gewünschten Verdienst ist eigentlich Standard in Bewerbungsgesprächen.
Diese Frage sollte eigentlich niemanden aus der Bahn werfen können.
Tag 17. Tschakkaaaaa……
Endlich gibt es mal wieder Unterricht. Zumindest hat es zu Beginn den Anschien.
Der Dozent stellt sich diesmal nicht vor (zumindest habe diesbezüglich nichts mitbekommen) nennen wir ihn einfach mal Dozent X.
Er beginnt über Wünsche zur Weihnachtszeit zu reden und leitet dann sacht zu unseren eigenen Wünschen zur beruflichen Zukunft über.
Danach erklärt er uns den Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Ziel.
Wunsch: Ich will auf die Baccardi Insel.
Ziel: Baccardi konsumieren bis es klappt
Als nächstes, malt er einen 5zackigen Stern auf die Tafel und beschriftet die Spitzen mit den Worten:
-
Arbeit
-
Familie
-
Sinn
-
Gesundheit und
-
Freizeit
Moment mal…. Das kenne ich doch? Das sieht mir verdächtig nach den Motivationsseminaren die ich in grauer Vorzeit über mich ergehen lassen musste.
Wir sollen auf einem Blatt notieren (nur für uns selber) wie viele Stunden wir in welchen der 5 Bereiche wir investieren pro Monat.
Jaaaaaaaa Das Lied hab ich so oft gehört dass ich es mitsingen kann, arbeite um zu leben, lebe nicht um zu arbeiten.
Jeder Tag ist eine neue Chance.
Glaube an dich selbst TSCHAKKAAAAAAAA!!!
Bis zur Pause nehmen wir die einzelnen Punkte durch und er erklärt etwas dazu.
Irgendwie schalte ich geistig ab und denke an die Zeit zurück als ich mich noch „Finanzkaufmann“ nannte und durch die Gegend rannte um Leuten irgendwelche Versicherungen oder Hausfinanzierungen zu verkaufen. Damals gab es fast wöchentlich so eine Motivationssitzung. Das wurde natürlich anders genannt, denn man wollte uns ja weismachen das wir etwas Nützliches und Produktives machen und lernen. Lang lang ist’s her……
Dann kommt was Neues. Er schreibt das Wort Smart an die Tafel. Die Erklärung, was damit gemeint ist, kommt sofort.
S – spezifisch (was genau?)
M – messbar (welche Teilerfolge sind zu verbuchen?)
A – attraktiv (gefällt es mir überhaupt?)
R – realistisch (ist es tatsächlich machbar?)
T – Termin (einen Zeitpunkt nennen bis zu dem man es geschafft hat)
Nach diesem System sollen wir unsere berufliche Zukunft orientieren.
Worauf will ich mich bewerben? Bewerbe ich mich auf eine Stelle um von dort aus weiter aufzusteigen? Macht mir die Arbeit Spaß? Und so weiter.
Nach 3 Stunden zieht er ein Fazit:
-
Setzt euch realistische Ziele.
-
Macht euch klar, was ihr dafür braucht oder machen müsst.
-
Plant, wenn nötig, Zwischenziele.
-
Vor allem aber, schiebt nicht alles vor euch her.
Mein Fazit seines Fazits:
Zieht euch gefälligst den Daumen aus dem Arsch und macht endlich was!
Irgendwann, während des Tages, erhalte ich die Aufgabe einen Bewerbungsflyer zu entwerfen. Hab mich wohl wieder zu sehr beteiligt und bin in den Dialog mit dem Dozenten getreten. Das hab ich nun davon.
Egal, abends hatte ich etwas Langeweile und den Rohentwurf des Flyers fertiggestellt. Morgen drucke ich das Teil in Usingen aus. Wenn die schon ‘nen hübschen Farbdrucker haben, nutze ich den auch.
Was habe ich heute gelernt?:
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Behalte dein Ziel im Auge.
-
Setze dir Zwischenziele.
-
Komm in die Hufe !
Fazit:
Tag 18. Vermittlungsgutschein nix gut….
Nach dem morgendlichen Ritual (PC einschalten USB Stick einstöpseln) werden ein paar der unseren von Dozent W. herausgebeten. Alle, die noch nicht seinen Vortrag zum Thema Lebenslauf gehört haben, werden dies nun im Nachbarraum nachholen dürfen.
Meinen Flyer überarbeite ich nochmals ein wenig. Mein Sitznachbar hat mir da noch ein paar Ideen in den Kopf gesetzt, die mir gefallen.
Anschließend drucke ich mir ein paar Stellenanzeigen aus auf die ich mich im Laufe der nächsten Zeit bewerben möchte. Immerhin bin ich ja nicht zum Vergnügen hier, oder?
Kurz vor Feierabend höre ich noch zufällig wie Dozent Bl. Einer Teilnehmerin von Jobangeboten abrät, die einen Vermittlungsgutschein beinhalten. Ein, wie ich finde, sehr vernünftiger Ratschlag.
Irgendwie schlage ich die Zeit tot bis zum Feierabend.
Was habe ich heute gelernt?:
Nüscht
Fazit:
*Gähn*
Tag 19. Was machen sie den hier ?….
Nachdem ich etwas über eine Woche ausgesetzt habe (was bei einer Nettomaßnahme niemanden aufregt) erscheine ich dem Turnus gemäß am Montagnachmittag.
Es stellt sich jedoch heraus, das ich bei niemandem auf dem Zettel stehe, weil man mich erst morgen Vormittag erwartet hat.
Offenbar hat sich der Turnus (2 Wochen früh, 2 Wochen spät) während meiner Abwesenheit verändert.
Das erklärt auch, warum ich hier nirgendwo ein bekanntes Gesicht sehe. Trotzdem bleibe ich hier. Immerhin ist es egal ob ich heute nichts lerne oder erst morgen. Außerdem will ich die Unterschrift haben.
Nette Überraschung nebenher, die Bewerbungsbilder die Herr W. mit mir gemacht hat, sind plötzlich auf meinem Stick.
Dozent X hat auch einen neuen Arbeitsauftrag für mich.
Es geht um die „Anatomie der idealen Position“. Ein Konzept nach Madeleine Leitner und Richard Bolles. Ich soll mir Gedanken machen. Also werde ich in den nächsten Tagen darüber meditieren, sofern ich die Zeit finde.
Zuletzt schreibe ich noch eine Bewerbung. Das ganze wird hier eingetütet und frankiert. Einwerfen kann ich den Umschlag auf dem Weg zum Bahnhof, was ich auch mache.
Die Zeit bis zum Feierabend geht relativ flott vorbei. Nicht zuletzt weil Herr X mich erneut in einen Dialog zieht.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Terminpläne gibt es, damit man sie über den Haufen werfen kann.
Fazit:
Wenigstens habe ich meine heutige Unterschrift bekommen.
Tag 20. In Usingen nichts neues
Während der letzten Woche sind offenbar einige Teilnehmer neuen Gruppen zugeordnet worden. Daher ist mein alter Unterrichtsplan nun für die Katz.
Deshalb gab es gestern auch dieses Kuddelmuddel, als ich in den Taunusdiensten auftauchte und niemand etwas mit mir anfangen konnte.
Vielleicht ist dies auch der Grund, warum ich mir erneut den Vortrag vom Dozenten W. über die Jobsuche per Internet anhören darf. (Siehe Tag 3.)
Tja, das war’s dann auch schon für heute. Simple Wiederholung.
Was habe ich heute gelernt:
1. Siehe Tag 3
Fazit:
Dito
Tag 21. Meditationen…..
Überraschenderweise sitzen wir heute mal am PC und machen…..irgendetwas.
Dozent X hat anscheinend heute die Aufsicht. Er kommt und fragt mich was ich heute so alles schaffen will. Also erzähle ich ihm irgendetwas, was gut ins Gesamtbild passt und er trollt sich zufrieden von dannen.
Den heutigen Tag nutze ich um die Tagebucheinträge 16 – 19 zu schreiben. Hänge doch ziemlich hinterher damit
Nebenbei sichte ich mein Postfach (160 Jobvorschläge von 4 Suchdiensten). Auch die wollen abgearbeitet werden.
Irgendwann kommt Herr X wieder zu mir, wir unterhalten uns ein wenig über dies und das. Was ich bisher gemacht habe und ob ich mich vielleicht beruflich neu orientieren möchte und so weiter.
Nach dem Small Talk, fällt mir ein das ich ja noch über diese Anatomie des irgendwas meditieren wollte.
Die Gelegenheit ist günstig, also schreibe ich ein paar Gedanken dazu auf, drucke das ganze aus und gebe es ab.
Feierabend…
Was habe ich heute gelernt?:
-
Lass deine Blogeinträge nicht so schleifen Matty
Fazit:
Wenigstens ging die Zeit flott rum.
Tag 22. Über Infrastruktur und die IHK…
Dozent W. nimmt Anlauf um endlich etwas über den zweiten Teil der Internetrecherche nach Jobs zu erzählen.
Gleich zu Beginn wird er jedoch gleich ausgebremst, als er sieht das ein neuer Teilnehmer unter uns ist. Dieser hat natürlich weder seinen Vortrag von Tag 3 noch die Wiederholung von Vorgestern mitbekommen. Er nimmt es jedoch gelassen und hechelt nochmals durch Teil eins damit alle annähernd auf dem gleichen Stand sind.
Wie soll ein Dozent hier überhaupt einen vernünftigen Lehrplan erstellen, wenn permanent Gruppen verwürfelt werden und ein steter Zustrom neuer Teilnehmer ankommt.
Von einem einheitlichen Wissensstand kann hier naturgemäß keine Rede sein.
Ob Herr W. jemals dazu gekommen ist den letzten Teil seiner Vortragsreihe über Jobrecherche zum besten zu geben, ist fraglich unter diesen Umständen. Auf dem Papier klingt das ja noch alle recht pompös, aber die Realität zerstört hier jede Unterrichtsplanung.
Es geht nun ein wenig weg vom Internet, hin zu eher traditionellen Formen der Jobrecherche.
Zunächst wird uns klargemacht, das die Infrastruktur in dieser Region in Nord – Süd Richtung besser ausgebaut ist als die Ost – West Achse. Dies sollten unbedingt beachten, denn immerhin könnte man ja auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sein.
Nord-Süd fährt alle 20 Min. ein Bus.
Ost –West vielleicht alle 40 Minuten.
Also sollte man vornehmlich entlang dieser Achse suchen. In anderen Regionen mag das natürlich anders sein.
Auch darf man die kleineren Handwerksbetriebe nicht vergessen, die keine gigantische Medienpräsenz z. B. im Internet haben, aber trotzdem hin und wieder neue Mitarbeiter suchen.
Als weitere Hilfsmittel werden auch die gelben Seiten, das örtliche Telefonbuch, die IHK, HWK oder Innung empfohlen. Die vergeben zwar keine Jobs, aber die wissen welche Firmen wo ihren Sitz haben.
Auf IHK oder HWK wäre ich nun echt nicht gekommen.
Zu guter Letzt wird noch mal das Jobangebot in der Küche besprochen.
Das manche Angebote anscheinend schon seit Monaten dort hängen, ist einer etwas unausgegorenen Programmierung zu verdanken (Programm der AKDB).
Das uralt Datum benennt lediglich den Erstkontakt zwischen Akquise und Firma. Dieses Datum kann offenbar nicht mehr geändert werden, so das der Eindruck entsteht das die Angebote teils noch aus 2013 stammen.
Was habe ich heute gelernt:
-
Handwerkskammer und Co als Informationsquelle zu nutzen ist ebenso naheliegend wie (mir) unbekannt.
-
Die Sache mit der Infrastruktur ist ebenfalls etwas neues für mich.
Fazit:
Heute hat es sich mal richtig gelohnt.
Tag 23. Small Talk…….
Da ich dem Unterrichtsplan nicht vertrauen kann, setze ich mich prophylaktisch in den PC-Raum. Damit kann man hier nicht viel falsch machen.
Wie sich herausstellt, ist diese Entscheidung richtig.
Damit mir niemand vorwerfen kann, ich würde hier nichts machen, komplettiere ich die 2. Bewerbung.
Um mir die Zeit etwas zu vertreiben, machen mein Sitznachbar und ich etwas Small Talk. Daraus resultiert, das ich ihm einige Infos zum Thema „temporäre Bedarfsgemeinschaften„ heraussuche.
Eigentlich wäre es die Aufgabe des Jobcenters ihn auf diese, ihm unbekannte, Möglichkeit hinzuweisen.
Doch die wollen natürlich Geld sparen um jeden Preis. Also, wird einem Vater das bisschen Geld vorenthalten, dass ihm (bzw. seinem Kind) zusteht, wenn die Wochenendbesuche anstehen.
Ein Blick in den Email Account verrät mir, dass sich bereits über 150 Jobangebote von verschiedenen Metasuchmaschinen angesammelt haben.
Die fleißigen kleinen Helferlein sind unermüdlich bei der Arbeit. Auf jeden Fall habe ich nun Beschäftigung genug bis zum Feierabend.
Zuletzt wird die Bewerbung noch eingetütet und ich werfe sie auf dem Weg zum Bahnhof in den Briefkaste.
Was habe ich heute gelernt?:
1. Eher kann man eine schwarze Messe auf dem Petersplatz zelebrieren, als das man einen SB findet, der seiner Beratungspflicht nachkommt.
Fazit:
Tag 24. Kühlschränke und LED’s…
Erstaunt stelle ich fest, dass wir nur noch 5 Leute in dieser Gruppe sind. Ob die anderen wohl schon alle in Lohn und Brot sind? Oder pferchen die sich in anderen Gruppen zusammen?
Das Gruppensystem (wenn es eines gibt) verschließt sich mir vollständig. Vielleicht ist das auch der Grund warum ich (wieder einmal) im falschen Raum, in der falschen Gruppe sitze. Unwillkürlich denke ich an den Song „Wrong“ von Depeche Mode. Das Lied geistert mir ab nun den ganzen Tag im Kopf herum. Gestern habe ich Krankheitsbedingt gefehlt. Just dieser Tag wird ausgesucht um mich mal wieder einer neuen Gruppe zuzuweisen. Natürlich weis ich nichts davon.
Jedenfalls bin ich nun Mitglied der Gruppe C. Vermutlich war ich das schon in der Vergangenheit bereits ein oder zweimal.
Leicht angesäuert sitze ich nun also im richtigen Raum und Herr W. erklärt mir, dass dieses Gruppenhopping damit zusammenhängt, da ich ja bereits eine gewisse Anzahl von Tagen hinter mir habe und somit gewährleistet ist, dass ich keine Unterrichtseinheiten zweimal erlebe.
Aus dem Stehgreif fällt mir ein besseres, einfacheres und übersichtlicheres System dazu ein. Nachteil ist natürlich, das man dabei innerhalb von 4 Wochen den kompletten Stoff durch hat und anschließend noch 2 lange Monate stumpfsinnig auf einen Monitor starren muss.
Wie dem auch sei, der Unterricht beginnt.
Das Thema ist „Lebenserfahrung“ hier insbesondere die Erfahrungen des Dozenten W. in Sachen Energie sparen im Haushalt. Und schon geht es los.
Kühlschrank
Einer der größten Stromfresser in jedem Haushalt ist ohne Frage der Kühlschrank.
Egal ob Tag oder Nacht, Sommer oder Winter, der Kühlschrank ist immer in Betrieb.
Also gilt ihm unsere erste Aufmerksamkeit.
Mann sollte diese Dinger Waagerecht ausrichten, ansonsten kann es passieren, das die Tür ein klein wenig klafft und sich somit nicht richtig schließt. Das bedeutet, das Buchstäblich das Geld verblasen wird in dem verzweifelten Versuch, sowohl die Küche als auch die ganze Ortschaft zu kühlen.
Flankierend muss man sich natürlich Gedanken über den aktuellen Stromtarif machen. Ein Kombitarif mit Unterteilung zwischen Haupt- und Nebenzeiten verspricht hier die größten Möglichkeiten zu sparen. Also tagsüber den Haupttarif und nachts wird ab einer bestimmten Uhrzeit automatisch in den (günstigeren) Nachttarif umgeschaltet.
Dozententipp:
Ein Thermometer in das Mittelfach legen und die Temperatur auf 7° C einstellen. Dies ist das beste Preis / Leistungsverhältnis.
Ebenso kann man bei der Platzierung Fehler machen. Kühlgeräte direkt neben dem Herd aufzustellen, ist nicht gerade die intelligenteste Idee
Spülmaschinen
Auf jeden Fall verbraucht eine Spülmaschine weniger Wasser als würde man von Hand spülen.
Auf der anderen Seite jedoch wird viel Strom für das Erhitzen des Wassers verbraucht. Daher sollte man, falls man über eine Zentralheizung versorgt wird, das Teil ruhig an dem Warmwasseranschluss anschließen. Verbraucht weniger Strom, weil das Wasser ja bereits vorgeheizt ist. Anschlussstück gibt’s für rund 16 Euro im Baumarkt.
Überhaupt sollte man etwas umdenken, gerade wenn es darum geht relativ kleine Mengen an Wasser zum kochen zu bringen. Für Spaghetti z.B. oder Eier. Ruhig mal das Wasser mit dem Wasserkocher zum kochen bringen. Der Stromverbrauch ist dabei geringer als würde man mit dem Herd allein arbeiten.
Mag sein das Herr W. einige skeptische Blicke gesehen hat. Diese kontert er mit dem Hinweis auf sein Studium. Anscheinend hat er gerade diese Gebiet (Energieeffizienz) studiert. Aufgrund seiner späteren Aussagen, vermute ich, dass es Bauphysik ist.
Dozententipp:
Schnellkochtöpfe.
Darin herrscht ein erhöhter Druck, welcher eine erhöhte Siedetemperatur erzeugt. Oder anders gesagt:
Mehr Hitze = schneller fertig = weniger Stromverbrauch.
Das rechnet sich übers Jahr und rechtfertigt die Anschaffungskosten
Lüften
Dabei geht es nicht nur darum mal frische Luft in die Bude zu lassen, sondern vor allem soll die Luftfeuchtigkeit in den Räumen reguliert werden. Allein durch die Atemluft erhöht sich diese im Laufe eines Tages permanent. Feuchte Luft ist jedoch schwerer zu heizen und somit erhöht sich der Energieverbraucht der dafür aufgewandt wird. Morgens 15 Minuten lang alle Fenster und Türen aufgerissen sollten reichen.
Hohe Luftfeuchte ist der Grund Nr. 1 für Schimmelbildung. Leider wird bei Gebäudesanierungen oft gepfuscht, so dass (unbeabsichtigt) Kältebrücken eingebaut werden. An den kühlen Stellen sammelt sich die Feuchtigkeit und bildet im Laufe der Zeit Schimmel. Schuld ist natürlich der Mieter, der nicht richtig gelüftet hat, behaupten zumindest gerne die Vermieter.
Elektrogeräte und der Standby Modus
Durch moderne Technologie hat sich der Stromverbrauch im Standby Modus drastisch verringert. So verbraucht ein TFT Monitor im Standby nur etwa 0,3 – 0,6 Watt / Std. Ermöglicht wird dies durch Netzteile die lediglich die Menge an Strom ziehen, die aktuell benötigt wird. (Intelligente Technologie)
Alles was weniger als 1 Watt im Ruhemodus zieht ist noch okay. Alles über 1 Watt sollte besser komplett ausgeschaltet werden.
Energiesparlampen
Kurz und knapp: Die sind gut.
Das wird uns auch prompt vorgerechnet. Gegenüber herkömmlichen Glühbirnen setzt sich die neuere Energiesparlampen klar durch was das Preis/Leistungsverhältnis angeht.
Jedoch werden diese „Neonröhren im Taschenformat“ klar getoppt durch die LED Birnen, welche uns von Herr W. wärmstens empfohlen werden.
Billiger geht’s nimmer.
Bei einem Verbrauch von 9 Watt oder weniger, sowie einer Lebensdauer von einigen 10 000 Stunden, gibt es derzeit nichts besseres auf dem Markt um beim Licht Geld zu sparen. Jedoch sollte man darauf achten das sich die LED`s dimmen lassen. Die neueste Generation kann dies inzwischen.
Damit endet der Ausflug in den „Energiesparmodus“ für heute.
Zwar hat mich nichts davon näher an den Arbeitsmarkt gebracht, aber wenns ums Geld sparen geht, sollte unsereins immer ein offenes Ohr haben.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Den Unterschied zwischen Kelvin und Lumen
Fazit:
Bingt mich bei der Arbeitssuche zwar nicht einen Schritt weiter, aber wenns ums Geld sparen geht sollte unsereins ruhig die Ohren spitzen.
Tag 25. Jobs Jobs Jobs……..
Der Lehrplan und die Realität stimmen ausnahmsweise überein.
Wir hocken mal wieder am PC. Seltsam das der Lehrplan an den PC Tagen immer korrekt ist. Na immerhin sind damit mindestens 50% abgedeckt.
Zunächst sehe ich nach den Ergebnissen der Jobsuche in meinem Email Postfach nach…. Aha… 300 Stellenangebote. Das wird ne Weile dauern mich da durchzuarbeiten.
Doch zunächst steht eine weitere Bewerbung auf dem Plan. Schließlich bin ich nicht zum Spaß hier.
Zwischendurch höre ich, dass der letzte Tag vor der Weihnachtspause der 19. Dez. sein soll. (Eine Woche später erhalte ich diese Info dann auch ganz offiziell)
Während ich noch mit der Bewerbung beschäftigt bin, kommen neue Jobangebote hinzu. Nun sind es über 400 die ich abarbeiten muss.
Mehr als die Hälfte schaffe ich jedoch nicht. Egal, so hab ich morgen auch noch was zu tun.
Was habe ich heute gelernt?:
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Account Key Manager werden verzweifelt gesucht.
Fazit:
Ich stehe auf zu vielen Mailinglisten…
Tag 26. Die Tücken der Wasseruhren…..
Morgens am Bahnhof, treffe ich jemanden aus dem Kurs „Joboffensive“.
Natürlich lasse ich mir die Gelegenheit nicht entgehen und möchte wissen was die denn so alles machen. Die Antwort ist eher enttäuschend. Im Grunde läuft dort dasselbe Programm ab wie bei uns, jedoch ohne Unterricht. Zu Beginn wurde zwar noch etwas geredet, doch spätestens ab der 2. Woche ist stur PC angesagt.
Jobrecherche im Internet sowie Bewerbungen schreiben auf die gefundenen Jobs. Hin und wieder kommt auch ein Jobvorschlag von einem der dortigen Dozenten.
Der größte Unterschied ist jedoch, dass sich die Teilnehmer dort aussuchen können ob sie vormittags oder nachmittags kommen wollen. Zudem dauert deren Maßnahme auch nicht so lange wie die meinige.
Bei den Taunusdiensten angekommen, erfahre ich, das heute Teil 2 der „Lebenserfahrung“ auf dem Plan steht. Dozent ist wieder Herr W. (Der Mann scheint wenigstens zu wissen wovon er redet) Insgesamt 5 Leute sind heute anwesend. genauso viel wie gestern im PC Raum.
Tatsächlich geht es weiter mit den Energiespartipps. Diesmal jedoch geht es gleich um das komplette Gebäude.
Den Beginn macht der Energieausweis, welcher seit 2009 für Immobilien vorgeschrieben ist. Zunächst gab es noch eine Übergangsregelung die 2013 ausgelaufen ist. Seither gibt es nur noch neue Ausweise gemäß § 16 EnEv.
Zum Vergleich werden uns sowohl der alte, als auch der neue Energieausweis gezeigt. Ausweis ist eigentlich das falsche Wort. Es gleicht eher einem Gutachten, welches sich über mehrere Seiten erstreckt.
Hier eröffnet uns Herr W., dass er zugelassener Gutachter ist und einen solchen Energieausweis ausstellen darf.
Das nächste auf seinem Programm ist die Wasseruhr.
Für einen 1 Personen Haushalt gibt es einen statistischen Mittelwert (den gibt es eigentlich für alles und jedes).
35 -38 m³ Wasser verbraucht ein Single in einem Jahr. Für jede weitere Person rechnet man mit einem mehr von rund 15%.
Wenn der eigene Verbrauch also darüber liegt, sollte man sich Gedanken machen ob vielleicht die Wasseruhr noch geeicht ist. Immerhin sind diese alten Flügeluhren (die mit dem kleinen Propeller darin) relativ ungenau und störanfällig. Daher halten die auch nur 5-6 Jahre. Ungenau sind sie, weil der kleine Propeller (Flügel) immer noch ein wenig ausläuft. Also erst langsam zum Stillstand kommt. Natürlich wird aber jede Umdrehung als Verbrauch gezählt. Bei einer ganz normalen Wasserspülung im WC kommt auf diese Weise ganz fix mal ein Extraverbrauch von 1 Liter / Tag zusammen, der zwar auf der Uhr steht, in Wirklichkeit aber nie verbraucht wurde.
Sein Tipp:
Den Zulauf zum Spülkasten (eigentlich alle Zuläufe) auf ein Minimum herunter regeln. Es dauert zwar etwas länger bis sich der Spülkasten gefüllt hat, aber dafür läuft die Wasseruhr nicht so lange nach. Wenn überhaupt.
Dunstabzugshauben sind tödlich!!!!
Naja, es kann tödlich enden wenn die Abzugshaube die Luft nach außen bläst und zudem im selben Raum ist wie die Gastherme. Was in einer Küche ja häufiger der Fall ist.
Schuld daran ist das Kohlenmonoxid das in der Therme bei der Verbrennung entsteht und schwerer ist als Luft. Warme Abgasluft von Gasthermen sollte normalerweise über den Kamin ins Freie abziehen. Doch wenn gleichzeitig der Dunstabzug eingeschaltet ist und zudem noch die Fenster verschlossen sind, kann es passieren das die Abzugshaube das CO wieder zurück in die Räume zieht.
So eine Dunstabzugshaube bläst immerhin bis zu 400 m³ (!!) Luft von innen nach außen. Dadurch, dass die Fenster und Türen heutzutage so dicht schließen, kann es dabei aber zu einem leichten Unterdruck in der Wohnung kommen. So wird das schwere CO zurück in die Wohnräume gesaugt. Dieses Dreckszeugs ist leider tödlich. Also darauf achten, dass das Fenster bei eingeschalteteter Abzugshaube auf Kipp steht.
Moderne Abzugshauben lassen sich bei geschlossenen Fenstern gar nicht erst starten,. Kontakte am Fensterrahmen verhindern das die Haube in Betrieb geht.
Was habe ich heute gelernt?:
-
Traue keiner Wasseruhr.
Fazit:
Ein informativer Vormittag.
Tag 27. Über Lehrpläne und Epidemien…
Ich fasse einen Entschluss.
Ab heute werde ich den Lehrplan mal auf die Nagelprobe stellen. Wie ich mich erinnere, wurde einst gesagt das wir 2 Wochen Vormittags Unterricht hätten und anschließend 2 Wochen Nachmittags. Darüber hinaus gibt es im Wechsel jeweils ein Unterrichtmodul, gefolgt von einem PC Modul.
Auf dem Papier sieht das sehr ausgewogen aus und lässt sich bestimmt gut verkaufen falls mal jemand nachfragt.
In Wirklichkeit aber….hmmm… na ja.
Tatsächlich gibt es seit ca. Mitte November (heute ist der 14. Dezember) nur noch Vormittags Unterricht und das wird sich (laut aktuellem Plan) auch bis in die erste Januarwoche hinein so fortsetzen.
Was die Gewichtung zwischen Unterricht und PC angeht, so muss ich wohl dazu nichts weiter sagen, oder ?
Trotzdem interessiert es mich, was mit mir geschieht, wenn ich mich an den „offiziellen Fahrplan“ halte.
Und es fängt auch gleich richtig an. Wir werden allesamt gebeten den Raum zu wechseln und uns im PC Raum einzufinden.
Durch einen unerwartet hohen Krankenstand werden (ausnahmsweise) 2 Gruppen zusammen gelegt.
Der Unterrichtsraum in dem wir saßen, bleibt heute ungenutzt.
Mal kurz überlegen. Es gibt über 10 Dozenten, die in 4 Räumen ihre Kurse abhalten. Welche Epidemie ist notwendig, damit 1 Raum wegen Dozentenmangel nicht genutzt werden kann ?
Wie dem auch sei. In dem PC Raum herrscht drückende Enge. Zwar hat der Raum 22 Arbeitsstationen von denen nun lediglich 15 besetzt sind, doch da wir eng Rücken an Rücken sitzen kommt ein gewisses „Sardinenfeeling“ auf. Die Arbeitsplätze selber bieten zwar genug Platz, doch wehe dir, du musst aufstehen um z.B. etwas aus dem Drucker zu holen.
Jedenfalls sitze ich nun vor dem PC und habe Zeit meine Emails zu sichten. Es sind wieder etliche Jobangebote von verschiedenen Metasuchmaschinen eingetroffen. Eine davon erscheint mir interessant, so das ich beginne eine Bewerbung für diese Stelle zu verfassen. (Schließlich bin ich nicht zum Vergnügen hier).
Wie auch schon bei den letzten Malen, wird mir anstandslos eine Mappe samt Umschlag und Briefmarke ausgehändigt damit ich die Bewerbung verschicken kann. Da sich die Taunusdienste so in Geberlaune präsentieren, frage ich auch gleich nach einem Kugelschreiber. Den meinigen hat’s leider zerblasen. Das Modell das ich erhalte, so wie viel andere vor mir auch, ist von Schreiber und kostet im Großhandel immerhin 1,30 € das Stück. Muss schön sein, wenn man nicht so sehr aufs Geld achten muss.
Was habe ich heute gelernt?
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22 Arbeitsplätze bedeuten nicht das auch 22 Leute bequem arbeiten können.
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Lehrpläne sind filigrane Dinge. Bereits eine Krankmeldung zur falschen Zeit kann größte Probleme nach sich ziehen.
Fazit:
Alles bisserl unorganisiert hier.
Tag 28. Heizungen und Postkutschen…
Während ich leise grummelnd die letzten 100 Meter zu den Taunusdiensten zurücklege, kommen mir die ersten anderen Teilnehmer der Maßnahme bereits wieder entgegen.
Die Heizungsanlage ist ausgefallen, so das ein Unterricht heute nicht möglich ist. Zumindest sagt man uns das. Also erhalte ich nur noch schnell meine Unterschrift für den heutigen Tag und mache mich durch den Regen auf den Weg zurück zum Usinger Bahnhof.
Dank der besch**** Verkehrsanbindung habe ich dort erst mal rund 45 Minuten Aufenthalt ehe die nächste Postkutsche Richtung Heimat losfährt.
Tag 29. Segelboote und Streetview…
Hurra!
Die Heizung funktioniert wieder.
Wie auf dem Lehrplan verewigt, finde ich mich im Unterrichtsraum ein und bin natürlich prompt im falschem Kino.
Den Lehrplan lassen wir heute mal wieder links liegen und schieben eine Extrarunde PC ein.
Inzwischen möchte ich gerne wissen, wer der Vorgesetzte des Vorgesetzten meiner Sachbearbeiterin ist. Also die Homepage des Regierungsbezirks Darmstadt aufgerufen und mal nachgeschaut.
Etwa 300 Jobangebote später (mein Email Postfach quillt permanent über) ist Feierabend.
Zwischendurch lasse ich noch mal meinen Blick in die Runde schweifen. Auf den Bildschirmen die ich von meinem Platz aus sehen kann, ist ein buntes Sammelsurium zu sehen. Einige Schreiben an Bewerbungen, andere lassen Google Streetview laufen. Bei einem Teilnehmer sehe ich ein Segelboot auf dem Monitor. Zwar glaube ich nicht das er sich als Bootsbauer bewerben will, aber wer weiß ?
Was habe ich heute gelernt?
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Nichts
Fazit:
Anscheinend bin ich nicht der einzige der ein klitzekleines bisschen gelangweilt ist hier.
Tag 30. Einhörner und die Realität…
Der Lehrplan gibt mir unmissverständlich zu verstehen, das ich mich im PC Raum einfinden soll.
Dort erwartet mich Dozent Bl., welcher mir ebenso unmissverständlich zu verstehen gibt das der Lehrplan Quatsch ist und ich mich gefälligst in den Unterrichtsraum begeben möge.
Auf meine Frage hin, warum denn überhaupt Lehrpläne ausgegeben werden, wenn diese doch schon bereits in dem Moment, in dem sie den Drucker verlassen, bereits wieder veraltet sind, weis er auch keine Antwort. Letztlich gibt er mir zu verstehen, dass er nicht mit mir darüber diskutieren wird. Also packe ich meine Siebensachen und begebe mich in den Unterrichtsraum.
Dort erwartet mich bereits Dozent X. Inzwischen habe ich seinen Namen von einem anderen Teilnehmer erfahren, so dass er in Zukunft Herr Sch. sein wird. Ihm stelle ich dieselbe Frage. Nach einigem hin und her, deutet Herr Sch. an, das es meine Aufgabe sei, mich morgens zu orientieren, welche Form der Bespaßung denn tagesaktuell sei. Meine Frage ob dies ein offizielles Statement der Taunusdienste sei, verneint er deutlich.
Es ist also lediglich seine eigene, persönliche Auffassung wie der Lehrplan anzuwenden ist. Man ignoriert ihn einfach.
Als guter deutscher Michel, kommt dies für mich natürlich überhaupt nicht in Frage!
Nachdem diese Frage zu niemandes Zufriedenheit geklärt wurde, geht es weiter im Text. Soll bedeuten das heute wohl Motivationstraining Teil 2 auf dem Plan steht. Vermutlich ist im offiziellem Lehrplan das Ganze anders benannt worden. Doch ich erkenne diese scheinheiligen Schönredner, wenn sie den Mund auftun.
Als erstes sollen wir 3 positive Dinge aus unserem Leben aufschreiben. Dazu verteilt er Post It’s. Diese werden anschließend an das Flipchart geklebt, damit wir gemeinsam darüber philosophieren können. Warum ist dieser Begriff für den jeweiligen Teilnehmer mit positiven Gefühlen verbunden? Gibt es uns Kraft, Zufriedenheit oder innere Ruhe?
Zu allem hat er ein paar Worte zu sagen. Familie, Kinder, meinen Hund…..
Nichts von dem was er sagt hat Substanz, aber dafür klingt alles kuschelweich gespült, hoffnungsfroh und zuversichtlich.
Genau so stelle ich mir eine Gruppentherapie vor.
Anschließend schreibt Herr Sch. einige Begriffe auf das Flipchart.
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Forming
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Storming
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Norming
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Performing
Gemeint ist damit das Verhalten einer Gruppe wenn neue Mitglieder hinzukommen.
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Forming = Die Gruppe wird neu geformt, es kommen neue Mitglieder hinzu
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Storming = Es wird stürmisch, weil es Reibereien gibt um die Plätze in der Gruppenhierarchie.
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Norming = Die Hierarchie wird festgelegt. Eine Rangordnung etabliert
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Performing = Die Arbeit kann beginnen.
Das ganze geschieht leise, oftmals nonverbal und ohne großes Aufsehen.
Ganz großes Kino. Jeder, der als Schulkind auf den Pausenhof war, weis das alles auch ohne das man es ihm erst erklären müsste.
Ganz unvermittelt wechselt er wieder das Thema. Er zeichnet das bereits bekannte Diagramm von Tag 17 ans Flipchart und wählt mich erneut als Dialogpartner aus.
Wann lerne ich es endlich mal meine große Klappe zu halten?
Beim letzten mal ging es darum das ich Schachtmeister / Polier werden möchte. Wie lange ich dafür realistischerweise benötige (SMART) und welche Zwischenschritte nötig sind.
Dieses mal habe ich quasi einen Freischein, da erleichternd hinzukommt, das Geld diesmal keine Rolle spielt. Es würde rein um meine persönlichen Wünsche gehen.
Also erzähle ich, dass mir meine Zeit als Finanzkaufmann sehr gefallen hätte. Auf der anderen Seite jedoch habe ich mich weiter entwickelt und würde nun etwas im helfenden / unterstützenden Bereich vorziehen. Zum Beispiel im Bereich ALG 2 Hilfestellung geben.
Da ich jedoch ein Tierfreund bin, könnte ich mir auch sehr gut vorstellen meine Zeit in diesem Bereich zu investieren.
Er schreibt brav alles auf und scheint einen Moment verwirrt zu sein. Ob ich ihm nun ein Überangebot präsentiert habe?
Er fängt sich und beschließt die Liste abzuarbeiten.
Als Finanzkaufmann möchte ich nicht mehr tätig werden. Es hat zwar Spaß gemacht damals, doch letztlich ist das alles nur Lug und Trug. Endlose Reihen von Klinkenputzern pilgern durch die Straßen um irgendwelche Versicherungen zu verkaufen. Den Verdienst streichen andere dafür ein.
Finanzen werden gestrichen.
Als Berater kann ich auf gar keinen Fall tätig werden. Wenn ich eine kostenpflichtige Rechtsberatung anbieten würde ohne Anwalt zu sein……
Die Folgen möchte ich mir gar nicht erst vorstellen.
Beratung wird gestrichen.
Tierpfleger ist ein Lehrberuf. Also wäre ich mit 51 Jahren wieder Berufsanfänger und könnte mich in Zoos, Tierheimen oder Laboren bewerben. Die Ausbildung müsste ich natürlich aus eigener Tasche zahlen, denn finanzieren wird mir die niemand.
Tierpfleger wird gestrichen.
Das R bei SMART steht für „realistisch“. Irgendwie scheint es, als würden Wünsche und Realität nicht immer zueinander passen.
Gedanklich rufe ich aus:“ Willkommen im Leben Herr Sch.! Das Spiel in dem wir alle mitmachen müssen heißt leider nicht „Wünsch dir was“ sondern „ So ist es nun mal !“
Er lässt das Thema fallen und wendet sich etwas völlig anderem zu.
Der Jahreszeit entsprechend, reden wir nun über gute Vorsätze. Auch das wären Ziele die man erreichen möchte. Erwartungsvoll sieht er mich an.
Mein Kommentar, dass ich bereits vor langer Zeit aufgehört habe mir selbst Versprechen zu geben, von denen ich weis, dass ich sie nicht einhalten werde, scheint ihn zu amüsieren.
Tatsächlich habe ich ihm sogar das Stichwort gegeben, denn nun geht es ihm darum herauszufinden, warum gute Vorsätze nicht umgesetzt werden.
Es geht um Gewohnheiten.
Genauer gesagt um die liebgewonnenen alten Gewohnheiten die uns hin und wieder echt im Wege stehen, wenn wir unser Leben ändern wollen. Also reden wir darüber, was wir brauchen würden um uns zu ändern.
Nach einigen Minuten steht fest: Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir etwas verändern.
Meine Eltern hatten dafür einen treffenden Spruch parat, den bestimmt viele mal gehört haben: Ohne Fleiß, keinen Preis.
Irgendwann zwischendurch lässt er die Bemerkung fallen, dass die schönsten Dinge im Leben doch eigentlich Umsonst sind. Eine Umarmung, aufrichtiger Dank oder Respekt.
In mir reift der Wunsch einer Klangschalenmeditation beizuwohnen.
Mein Blick schweift verträumt zum Fenster hinaus. Doch statt der erhofften sonnigen Wiese mit friedlich grasenden Einhörnern, sehe ich den grauen Himmel, Dauerregen und ein Industriegebiet irgendwo im hessischen Outback. Die Realität hat mich wieder. (S.M.A.R.T.)
Es sind noch rund 20 Minuten bis Feierabend, aber ehrlich gesagt höre ich nicht mehr hin.
Pech, er scheint nämlich irgend etwas gesagt zu haben, was hämische Bemerkung seitens der Teilnehmerschaft zur Folge hat.
Dass er persönliche Häme verdient hat, finde ich nicht.
Die Lehrinhalte, die er uns vermitteln muss, kann und werde ich nicht ernst nehmen.
Doch ihn als Person kenne ich nicht. Also werde ich mir kein Urteil über ihn erlauben. Ebenso weinig wie über alle anderen Dozenten hier.
Mag sein, dass er privat ein echt netter Typ ist, der froh ist das die Rollen nicht vertauscht sind. Gerade die Dozenten hier bei den Taunusdiensten sollten wissen, wie schnell man im Hartz IV Bezug landen kann. Vom Ex – Manager bis zum Hilfsarbeiter findet man hier einfach alles. Dem Jobcenter ist es völlig egal welchen beruflichen Hintergrund man hat. Hauptsache man liefert genug Kunden an die Taunusdienste. Selbst ehemalige Dozenten der Dienste wären davor nicht geschützt.
Was habe ich heute gelernt?
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Motivationsseminare haben sich in den letzten 25 Jahren nicht verändert.
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Wenn Wunsch und Wirklichkeit zusammenprallen, gewinnt die Realität.
Fazit:
Eine komplette Verschwendung meiner Lebenszeit. Selbst ein Referat über DIN 5008 hätte mir mehr gebracht. Immerhin musste ich nicht meinen Namen tanzen.
Tag 31. Lob und Kritik…
Wie es aussieht, stimmen Lehrplan und Realität mal überein. Ich finde mich im Unterrichtsraum ein und werde bereits von Frau H. erwartet. Sie stellt sich als Projektleiterin der Taunusdienste vor und möchte von uns Lob und Kritik erfahren.
Auch ist sie daran interessiert ob alles seinen geregelten Gang geht.
Haben wir Bilder machen lassen?
Wurde bereits ein Termin mit der Jobakquise vereinbart?
Letzteres wird überwiegend verneint, so das sie sich genötigt sieht,Termine für uns, aber ohne unsere Zustimmung zu vereinbaren. Einer der Teilnehmer wird an Ort und Stelle dazu aufgefordert seinen Lebenslauf auszudrucken, damit dieser an den entsprechenden Akquisiteur weitergegeben werden kann.
Nanu? Datenweitergabe ? So etwas höre ich gar nicht gerne. Inzwischen weis ich das die drei Akquisiteure beim Jobcenter arbeiten, also verwaltungstechnisch nichts mit den Taunusdiensten zu tun haben. Wenn also das Jobcenter etwas von mir möchte, können die gerne einen Meldetermin vergeben, oder gleich einen Vermittlungsvorschlag schicken. Hier kann es sich also nur um ein freiwilliges, zusätzliches Angebot handeln, welches ich aber nicht in Anspruch nehmen möchte. Erst recht möchte ich nicht meine persönlichen Daten im JC verteilen.
Im Laufe des Gespräches / Vortrages erklärt sie, dass sie die Aufgabe hat die Taunusdienste bzw. das Aktivcenter neu zu strukturieren. Hierfür braucht sie Input was verbessert oder zumindest verändert werden könnte. Aber auch alles was uns positiv aufgefallen ist will sie erfahren.
Natürlich kann ich es mir nicht verkneifen zu bemerken, dass die Gewichtung zwischen Unterricht und PC Modulen zu unausgewogen ist.
Auch den hohen Krankenstand der gegenwärtig alles durcheinanderwirbelt wird von ihr kurz angesprochen. Vier von Elf Dozenten sind krank. Was nichts anderes bedeutet, dass sieben Dozenten es nicht auf die Reihe bekommen in 4 Räumen zu unterrichten. In 2 Räumen wird ohnehin nur am PC gesessen, so dass keine weiteren Kenntnisse seitens der Dozenten vonnöten sind.
Auch der Unterschied zwischen Job-Offensive und Aktivcenter wird von ihr kurz erklärt. Dabei bestätigt sie die Infos die ich bereits von einer Teilnehmerin der Job-Offensive bekommen habe.
Es gibt einen Crashkurs in Sachen Internetrecherche und anschließend sitzt man nur noch vorm PC. Das ganze dauert 8 Wochen und ist als Sofortmaßnahme konzipiert. Kommt also nur für Leute in Betracht die in den letzten 2 Jahren keine Leistungen nach SGB II erhalten haben.
Nach 2 Stunden ist der Spuk vorbei und wir werden vor der Zeit entlassen und haben mal früher Feierabend.
Was habe ich heute gelernt?:
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Nichts von Interesse
Fazit:
Bubbelabubbelabub…… Ich dreh hier noch durch….
Tag 32. Von Tutoren und Monatskarten…
Dies wird vermutlich mein letzter Tag vor der Winterpause über Weihnachten und Neujahr. Mein Fahrtgeld ist noch nicht überwiesen, meine Monatskarte ab Mitternacht nicht mehr gültig. Morgen habe ich einen Termin beim Radiologen und anschließend sind die Taunusdienste für 2 Wochen geschlossen.
Doch zunächst stelle ich zufrieden fest, dass der Lehrplan mal richtig liegt. Wir sitzen am PC.
Es wird jedoch noch einige male darauf hingewiesen, dass wir bitte unsere Lebensläufe parat halten sollen, um sie dem Jobakquisiteur zu übergeben. Meine Meinung dazu hat sich über Nacht nicht geändert. Das Jobcenter hat alle Unterlagen die es benötigt um seinen Job zu machen.
Im Laufe des Vormittages bittet Dozent B. mich zum Gespräch. Er möchte sich lediglich nach dem Stand der Dinge und meiner Zufriedenheit erkundigen. Dabei betont er nochmals seine Rolle als Tutor, der er leider in letzter Zeit nicht wirklich nachkommen konnte. Termine Termine Termine.
Trotzdem könne ich jederzeit mit Fragen oder Problemen zu ihm kommen. Das Gespräch wird noch durch etwas Small Talk abgerundet und ist nach ca. einer halben Stunde beendet.
Den Rest des Tages verbringe ich damit die Jobangebote weiter zu sichten und eine neue Bewerbung zu schreiben.
Was habe ich heute gelernt?:
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Nüscht
Fazit:
Auch Tutoren haben einen Sinn für Humor.
Tag 33. Klassentreffen und Pflichtbewerbungen…
Wieder sagt der Lehrplan mir die Wahrheit, Kunststück, denn wir sitzen im PC Raum.
Während der 2 Wochen Pause, haben sich Unmengen an Jobangeboten in meinem Email Ordner Angesammelt.
Zwischendurch wird mir mitgeteilt, dass ich gleich einen Termin bei einem der Jobakquisiteure habe. Dieses freiwillige Angebot wird von mir jedoch dankend abgelehnt. Mal sehen ob da noch etwas nachkommt.
Eines der Jobangebote klingt interessant, so das ich eine weitere Bewerbung schreibe. Wieder erhalte ich Mappe, Umschlag und Briefmarke ohne Murren oder Diskussion, dass man meine Bewerbung erst mal sehen möchte.
Während ich noch die Bewerbung schreibe, bekomme ich mit, dass ein anderer Teilnehmer nach alten Schulkameraden telefoniert. Er will ein Klassentreffen organisieren und versucht aktuelle Telefonnummern und Adressen seiner alten Klasse zu erhalten.
Zumindest nutzt der die Zeit sinnvoll.
Ein anderer Teilnehmer druckt derweil gleich 10 Bewerbungen auf einmal aus. Vermutlich kommt er damit seinen Verpflichtungen aus seiner EinV nach. Genau weis ich es nicht und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht.
Zum Feierabend ist die Bewerbung fertig und wird eingetütet. Auf dem Weg zum Bahnhof werfe ich den Umschlag ein und das war’s dann auch schon mit dem ersten Tag nach der Winterpause.
Was habe ich heute gelernt?:
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Dum Di Dum
Fazit:
Wann kommen endlich die Männer mit den “habmichlieb-Jacken” und bringen mich hier weg?
Tag 34. Preußische Tugenden…
Der Dozent ist Herr D. Zunächst macht er noch einen recht jovialen Eindruck, doch bald schon stellt sich heraus, das er die alten preußischen Tugenden dermaßen in Ehren hält, das vermutlich sein ganzes Leben davon bestimmt wird.
Sein Thema ist das Vorstellungsgespräch. Genauer gesagt die Tücken desselbigen. Leider scheine ich Teil 1 seiner Vortragsreihe verpasst zu haben. Der Teil wurde am letzten Tag vor der Pause vorgetragen. Leider konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr herkommen. Doch das macht nichts, denn er wiederholt den ersten Teil noch mal als Zusammenfassung, so dass wir alle wieder auf demselben Stand sind.
Unter anderen wurden in Teil eins so wichtige Tipps gegeben wie:
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Saubere Kleidung
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Pünktlichkeit (darauf legt er sehr großen Wert)
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Nicht abgehetzt wirken.
Auf dem Flipchart stehen (vermutlich noch von Teil eins her) einige Stichworte.
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Über die Firma informieren
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Outfit
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Welche Fragen werden mir gestellt?
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Welche Fragen stelle ich?
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Wie komme ich dahin?
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Small Talk
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Körpersprache
Wir steigen beim Stichwort Smalltalk ein.
Das „warm up“ für das eigentliche Bewerbungsgespräch. Er verteilt später Blätter auf denen einige Tipps und Strategien stehen für den Smalltalk. Themen die man vermeiden sollte, Themen bei denen ein gemeinsames Interesse besteht usw.
Gleich darauf erfahren wir etwas über die Körpersprache und „Fragen die mir gestellt werden könnten“. Zu beiden Themen hat er ein paar Videos, die uns mittels Beamer auf einer Leinwand gezeigt werden.
Die Crux eines jeden Vorstellungsgespräches scheint wohl die KLP – Formel zu sein.
K = Kompetenz (10%)
L =Leistungsmotivation (20%)
P = Persönlichkeit (70%)
Die reine Sachkompetenz ist in einem Bewerbungsgespräch also bestenfalls am Rande von Interesse, weil es nur etwa 10 % der Entscheidungsfindung des Personalers ausmacht.
Die Frage nach der Motivation, warum ich gerade diesen Job haben will, ist schon von erheblich größerem Interesse.
Doch am meisten punktet man durch Persönlichkeit. 70% der Entscheidung ob ich den Job bekomme oder nicht, hängen von meiner Persönlichkeit ab. Zumindest ungefähr. Absolut exakt sind diese Werte nicht.
Wir erhalten daher die Aufgabe, bis Freitag eine Selbstpräsentation zu schreiben.
Zum besseren Verständnis, gibt es auch dazu ein paar Lehrvideos. Wie man es falsch macht, und wie man es richtig macht. Samt anschließender Manöverkritik von 2 selbsternannten Spezialisten für Vorstellungsgespräche.
Zu guter Letzt gibt es noch ein Fallbeispiel. Ein Restaurant sucht einen Koch und wir erhalten drei Statements von Bewerbern. Aufgrund unseres neu vermittelten Wissens, sollen wir erklären welcher der 3 sich am besten verkauft hat.
Weil Herr D. noch woanders Termine hat, beendet er seinen Unterricht eine halbe Stunde früher. Wir werden vor die Wahl gestellt unsere Freitagsaufgabe hier zu bearbeiten, oder Zuhause.
Während die meisten fluchtartig das Gebäude verlassen, bleiben ich und drei weitere Teilnehmer sitzen und beginnen zu schreiben.
Nein, ich bin kein Streber, aber ich hab keine Lust ne zusätzliche halbe Stunde am Bahnsteig zu stehen und auf meinen Zug zu warten.
So wie ich den alten Preußen bisher einschätze, lässt er sich die Arbeiten am Freitag glatt vorzeigen um sie zu kontrollieren. Also kann ich den Dreck auch gleich erledigen. Zuhause vergesse ich den Schmarrn eh nur.
Was habe ich heute gelernt?:
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Reden ist doch Gold.
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Schamlose Selbstpromotion ist das A und O des erfolgreichen Bewerbungsgespräches.
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Ein gutes Verkaufsgespr… ähm Bewerbungsgespräch will vorbereitet sein.
Fazit:
Im Westen nichts neues. (In Usingen auch nicht)
Tag 35. Jobcenter in Not…
Wieder hat de Lehrplan recht indem er behauptet, dass ich heute einen weiteren Tag am PC verbringen werde.
Ob es hier in den Taunusdiensten wohl gute Vorsätze für das neue Jahr gibt?
Weil ich sonst nicht viel zu machen habe, tippe ich die „Hausaufgaben“ von gestern sauber ab und drucke sie aus.
Anschließend beginnt eine schier endlose Sichtung von einigen hundert Jobangebote. Eine Sisyphusarbeit.
Interessanterweise sucht das Jobcenter Hochtaunuskreis Mitarbeiter. Für kurze Zeit kämpfe ich mit mir ob ich mich auf die Stellenanzeige (bei Interamt) bewerben sollte. Immerhin scheine ich über fundiertere Kenntnisse der Materie zu verfügen, als viele der dort arbeitenden Sachbearbeiter.
Nach 3 Stunden dackeln wir dann wieder nach Hause.
Was habe ich heute gelernt?:
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Das Jobcenter sucht Mitarbeiter. Eine eigenen Meinung oder gar Fachkenntnisse sind nicht erwünscht.
Fazit:
Das Fazit von nichts ist…. nichts.
Tag 36. Der Kampf um die Redezeit…
Es ist Freitag und wir erfahren den erbaulichen dritten Teil des Themas „Das Bewerbungsgespräch“!
Wir hatten doch diese Aufgabe, die bis heute erledigt sein sollte. Also Freiwillige vor! Wer mag von sich erzählen?
Schon beim Bund habe ich gelernt das es IMMER eine dämliche Idee ist, sich freiwillig zu melden. Also halte ich geflissentlich die Klappe und warte darauf, dass sich jemand anderes angesprochen fühlt. Irgendjemanden gibt es immer.
Gleich zwei Teilnehmer kommen 10 Minuten zu spät. Für Herrn D. ist dies eine Gelegenheit sich über Pünktlichkeit auszulassen.
Ob wir auch noch etwas von den anderen preußischen Tugenden erfahren ?
Nachdem die beiden „Zuspätkommer“ unter dem gestrengen Blick des Dozenten gesetzt haben, beginnt die Manöverkritik über die Selbstdarstellung des Freiwilligen.
Zudem stellt sich heraus, das zumindest die beiden Nachzügler weder in den Genuss von Teil eins oder Teil zwei kamen.
Herrn D. ficht dies nicht an. Seine persönliche Ziellinie ist zum greifen nahe und er will sich nicht durch Nebensächlichkeiten stören lassen.
Außerdem ist durch die Strukturierung der Unterrichtseinheiten, dem wilden Verwürfeln der Gruppen in A,B und C Gruppe, es nahezu unumgänglich, das so etwas vorkommt.
Es gibt nun mal keine klare Struktur beim unterrichten, eher so etwas wie „Improvisation auf hohem Niveau“
Wie dem auch sei, es geht weiter mit den „Fragen die beim VG (Vorstellungsgespräch) auftauchen können.
Doch zunächst ist Pause bis 10:03 Uhr (Preußisch exakt)
Nach der Pause werden Blätter verteilt. Dort lesen wir in knappen Stichworten die Lebensgeschichte einer Frau. Nach ca 5 Minuten werden die Blätter wieder eingesammelt und stattdessen erhalten wir ein 2. Blatt mit Fragen zu dem eben gelesenen.
Ein typischer Test beim VG, meint Herr D.
Zwischendurch gibt es immer wieder mal etwas zum Schmunzeln. Eine der Teilnehmerin (die zu spät kam) stellt immer wieder lautstark Fragen oder fühlt sich gezwungen Anmerkungen zu machen. Wegen dieser Lautstärke und ihres gesamten Wesens ist sie mir bereits vor einigen Tagen aufgefallen. Nicht gerade positiv……
So kommt es, dass Herr D. sich immer wieder die Moderation der Runde zurückerobern muss. Auch eine Möglichkeit sich die Zeit zu vertreiben.
Irgendwann erregt sich Herr D. darüber, das es in unserer Verantwortung liegen würde, sich umfassend auf ein VG vorzubereiten. Dies wäre keine leichte Sache, sondern mit Fleiß verbunden, den wir nun einmal aufbringen müssten.
Aha, Pünktlichkeit, Fleiß, Zuverlässigkeit…. Preußens Gloria!
Nun entbrennt ein erbitterter Kampf um die Redezeit. Die Teilnehmerin und Herr D. schenken sich nichts, keiner will zurückweichen. Jeder hat etwas zu sagen.
Dumm dabei ist nur, dass Herr D. die Höflichkeit besitzt anderen nicht ins Wort zu fallen. Die Teilnehmerin hat diesbezüglich keinerlei Skrupel, so das Herr D. schon beinahe mit dem Rücken zur Wand steht.
Ganz ehrlich, hier bewundere ich seine Selbstbeherrschung. Ich an seiner Stelle hätte vermutlich völlig anders reagiert. Sollte ich diese Teilnehmerin mit drei Worten Beschreiben, würden mir nur laut, ordinär und dumm einfallen. Mit Sicherheit keine gute Mischung um einen Dialog zu starten.
Letztlich gewinnt Herr D. jedoch wieder die Autorität zurück und wir sehen uns ein weiteres Video an. Diesmal geht es um Stressfragen und wie man damit umgeht.
In der letzten Stunde geht es dann mal wieder um das liebe Geld. Die Frage lautet:“ Wie viel möchten Sie verdienen?“
Der Tipp des Dozenten ist es, diesbezüglich den Arbeitgeber einen Betrag nennen zu lassen. Das Lehrvideo meint zwar etwas völlig anderes, aber so habe ich nun zwei gegensätzliche Möglichkeiten wie ich mit der Frage umgehen kann.
Zu guter letzt kommen wir zu den Fragen die wir an unseren potentiellen neuen Arbeitgeber haben.
Kurz und knapp:
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Kann ich bitte mal meinen Arbeitsplatz sehen?
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Sind innerbetriebliche Weiterbildungskurse möglich?
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Gibt es Betriebsurlaub oder kann der individuell geplant werden?
Da nun aber immer noch 10 Minuten über sind, erhalten wir zur Auflockerung noch eine kleine Denksportaufgabe.
Ein Viereck zeichnen das mit einem Strich in 2 Dreiecke unterteilt wird.
Ein Viereck zeichnen das mit 2 Strichen in 4 Dreiecke unterteilt wird.
Ein Viereck zeichnen das mit 1 Strich in 3 Dreiecke unterteilt wird.
Niemand löst diese Aufgabe weil keiner von uns an ein konkaves Drachenviereck denkt, ohne das die Aufgabe nicht lösbar ist.
Tolle Wurst…..
Was habe ich heute gelernt?:
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Auch Dozenten haben’s schwer
Fazit:
Es gibt Menschen die zu doof sind um geradeaus zu gehen, sich darauf aber noch eine ganze Menge einbilden.
Tag 37. Ein Kommen und Gehen…
Es steht wieder ein PC Tag an.
Inzwischen ist meine Gruppe wieder angewachsen auf aktuell 12 Teilnehmer. Es herrscht ein einziges Kommen und Gehen.
Auch heute bin ich damit beschäftigt meine Jobvorschläge zu sichten. Da aber immer neue hinzu kommen, werde ich vermutlich bis zum Ende der Maßnahme damit beschäftigt sein.
Nach 3 Stunden (die mir eher wie 5 vorkommen) ist endlich Feierabend.
Was habe ich heute gelernt?:
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Wieder einmal gar nichts.
Fazit:
Kann ich mir eigentlich auch schenken.
Tag 38. Von Quoten und Umsätzen…
Und wieder steht ein Tag am PC an!
Nach wie vor bin ich verzweifelt bemüht, der Flut von Jobangeboten Herr zu werden.
Am besten wird sein, dass ich mich aus einigen Mailinglisten wieder austrage.
Viele der Jobangebote haben so rein gar nichts mit den Suchbegriffen zu tun die ich damals eingegeben habe. Diejenigen, die mir den meisten Müll schicken, werden also nach der Maßnahme aussortiert.
Heute starren 13 Teilnehmer, mehr oder weniger motiviert, auf die Bildschirme. Die beiden „Zuspätkommer“ von Tag 36 sind nicht mit dabei. Stattdessen gibt es wieder mal neue Gesichter. Ich merke sie mir gar nicht mehr, denn es wechselt zu häufig.
Das Jobcenter scheint wirklich fleißig neue Teilnehmer zu den Taunusdiensten zu schicken. Vermutlich haben die eine Quote zu erfüllen. Denn ohne ausreichend Teilnehmer können die Taunusdienste nicht den angestrebten Umsatz erzielen. Ist schon praktisch, wenn man „Inhouse“ die Kunden zwangsweise antreten lassen kann, um den Umsatz zu sichern.
Dieses Jahr werden 1,8 Millionen Euro Umsatz bei den Taunusdiensten angepeilt. Das sind eine Menge Teilnehmer die quasi im Akkord abgearbeitet werden müssen. Die Zeche zahlt natürlich der Bund, Optionskommune sei Dank.
Was habe ich heute gelernt?:
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Es gibt zu viele Jobbörsen.
Fazit:
Wo nichts ist, kann auch kein Fazit gezogen werden.
Tag 39. Chefs wissen auch nicht alles…
Dozent Herr B. möchte sich mit uns über das Arbeitsrecht unterhalten.
Doch bevor es ins Eingemachte geht, müssen wir natürlich erst mal feststellen was Arbeit überhaupt ist bzw. was wir mit diesem Begriff verbinden. Dazu werfen wir ihm Stichworte zu, welche er geflissentlich am Flipchart notiert:
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Beschäftigung
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Einkommen
-
Existenz
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Zufriedenheit
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Kontakte knüpfen
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Arbeit zum Geldverdienen
-
Leistung erbringen u.v.a.
Seine einfache Auflösung: Arbeit ist ein Begriff aus der Physik. Kraft mal Weg.
Er nennt auch gleich ein paar Beispiele: Nagel einschlagen, Pakete schleppen oder Akten wälzen.
Arbeit kommt als Begriff in den verschiedensten Bereichen vor.
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BWL /VWL
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Physik
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Kunst
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Philosophie
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Lohnarbeit
-
Wissenschaft / Forschung
Letztlich reduziert sich das alles jedoch auf die einfache Erkenntnis, dass Arbeit Kraft ist die man einsetzen muss. Egal ob nun körperlich oder geistig.
In einem Wirtschaftlexikon finde ich den Satz nach dem wir eigentlich suchen:
Arbeit = Zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste, körperliche und geistige Tätigkeit.
Für uns jedoch bedeutet Arbeit zunächst einmal, dass wir unsere Grundbedürfnisse sichern können. Kleidung, Nahrung, Unterkunft usw.
Somit haben wir in der ersten Stunde geklärt, was Arbeit eigentlich ist und was sie für uns bedeutet.
Nun kommen wir zum eigentlichen Thema, das Arbeitsrecht.
Zunächst wird gefragt ob jemand von uns schon etwas damit zu tun hatte, egal in welchem Zusammenhang.
Es ist erstaunlich wie viele von uns bereits Termine beim Arbeitsgericht hatten. In einem Fall hatte einer der Teilnehmer gegen ein Arbeitszeugnis geklagt (und Recht bekommen). Das meiste jedoch waren Fälle, in denen es um ungerechtfertigte Kündigungen ging.
Das Fazit das wir aus all den Geschichten ziehen ist: Arbeitsrecht dient der Wahrung der Rechte der Arbeitnehmer.
Nun schwenken wir um zum Bereich Arbeitsvertrag. Natürlich gibt es auch hier Arbeitsrechtlich relevante Dinge zu beachten.
Doch zunächst klären wir die Frage welche Formen des Arbeitsvertrages es eigentlich gibt.
Gemeint sind in diesem Fall natürlich die befristeten und unbefristeten Verträge.
Was sollte alles in einem Arbeitsvertrag enthalten sein ?
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Lohn / Gehalt
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Urlaubsregelung ( Betriebsurlaub oder individuell)
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Regelarbeitszeit
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Probezeit
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Tätigkeitsbeschreibung
-
Arbeitsort
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Arbeitsbeginn (Vertragsbeginn)
-
Sonderregelungen wie z.B. Überstunden, Nachtzuschläge usw.
Nun haben wir also erfahren was Arbeit eigentlich ist, das dass Arbeitsrecht dem Grunde nach Pro Arbeitnehmer ist und was es beim Arbeitsvertrag zu beachten gilt.
Kommen wir nun zum Ende eines Beschäftigungsverhältnisses, also Abmahnung und Arbeitszeugnis.
An dieser Stelle entscheiden wir uns dafür, die 2. Pause durchzuarbeiten und dafür etwas früher Feierabend zu machen.
Zur Abmahnung gibt’s nicht viel zu sagen, seitens des Herrn B.
Am besten eine Gegendarstellung schreiben, welche zusammen mit der Abmahnung der Personalakte beigefügt wird.
Interessanter wird es schon bei dem Arbeitszeugnis.
Hier wird unterschieden zwischen einem einfachen Zeugnis und einem qualifiziertem Arbeitszeugnis.
In dem einfachen steht im Grunde nur eine Tätigkeitsbeschreibung drin.
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Art der Beschäftigung.
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Vorgesetztenfunktion ja oder nein.
-
Zusatzqualifikation u.s.w.
Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis hingegen, besteht aus sechs Bereichen.
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Einführung.
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Berufliche Entwicklung
-
Stellenbeschreibung
-
Leistungsbeurteilung.
-
Persönliches (soziales) Verhalten.
-
Schlussformulierung.
Nun kommen wir auch zu der bekannten „Geheimsprache“ in den Arbeitszeugnissen.
Formulierungen, die auf dem ersten Blick positiv erscheinen, in Wirklichkeit jedoch ein denkbar schlechtes Licht auf den Arbeitnehmer werfen.
…war stets bemüht….. bedeutet z.B. nichts anderes, als das man nichts auf die Reihe bekommen hat. Bemühen allein reicht eben nicht.
Zum Abschluss gibt es noch einen kleinen „Test“
Uns werden, auf einem Arbeitsblatt, 10 typische Formulierungen genannt und wir sollen entscheiden was damit eigentlich gemeint ist.
Von 10 Fragen liege ich dreimal daneben.
Mit dem Schlusswort, das viele Arbeitgeber auch keine Ahnung haben wie man ein Arbeitszeugnis schreibt, werden wir in den Feierabend entlassen.
Was habe ich heute gelernt?
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Arbeitsrecht ist was gutes
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Verträge müssen sein
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Chefs haben auch nicht immer Ahnung
Fazit:
Was tags zuvor noch als öder trockener Stoff bezeichnet wurde, entpuppte sich als kurzweilige Unterhaltung.
Tag 40. Man will sich ja verbessern….
Wie im Lehrplan verzeichnet, habe ich heute Unterricht.
Der Dozent ist Herr W. und es geht nochmals um die Möglichkeiten der Stellenrecherche.
Jedoch will er uns nichts Neues erzählen, sondern es geht vielmehr um eine Nachbearbeitung dessen, was wir bisher bei Ihm gelernt haben.
Welche positiven Effekte haben wir erlebt, aber auch welche Schwierigkeiten mussten wir bewältigen.
Hintergrund dieser Frage ist, das Herr W. bestrebt ist, seine Lehrinhalte zu verbessern und ggf. anzupassen.
Der Gute ruht sich also nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern möchte „am Ball bleiben“? Einige Dozenten scheinen hier ihren Job ernst zu nehmen.
Wie hat sich also unser Suchverhalten verändert?
Welche Teile der „Mindmap“ nutzen wir?
Die Mindmap ist eine graphische Darstellung aller Möglichkeiten der Stellenrecherche. Viele der dort verzeichneten Dinge habe ich als mögliche Infoquelle für potentielle Arbeitsplätze gar nicht auf dem Schirm gehabt.
Die Stellensuche heutzutage, meint er, ist nicht zu vergleichen mit der Stellensuche wie sie vor 10 Jahren war.
Recht hat er. Die Printmedien spielen diesbezüglich keine große Rolle mehr
Er geht auch nochmals kurz auf die 3. Seite ein. Selbstverständlich kann man mehrere davon haben. Wenn man z.B. auch in mehreren Bereichen gearbeitet hat.
Im Vertrieb z.B. im Innendienst, später im Außendienst.
Heute ähnelt die ganze Sache eher einem Dialog, als einem Vortrag. So vergeht die Zeit recht flott. Zudem machen wir ein wenig früher Feierabend, da Herr W. noch eine Abschlussbesprechung zu führen hat.
Einer der Teilnehmer hat heute seinen letzten Tag. Da sein Tutor jedoch zu den Opfern der „Krankschreibungswelle“ gehört, ist diese Tatsache schlicht untergegangen. Nun springt Herr W. stattdessen ein und wir zockeln gemütlich Richtung Heimat.
Was habe ich heute gelernt?
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Dozenten die daran interessiert sind, ob sich ihr Unterricht gelohnt hat. Dass ich so was noch erleben darf….
Fazit:
Einer der wenigen Tage in denen ich positiv überrascht wurde.
Tag 41. An die Hand genommen…
Mit weiteren 11 Teilnehmern finde mich im PC Raum ein und starte die Tagesroutine.
PC einschalten, USB Stick holen, Emails sichten, evtl. Bewerbung schreiben.
Irgendwann rauscht eine mir völlig unbekannte Dozentin in den Raum herein und ist begierig ihre Dienste anzubieten. Das auserkorene Opfer hat mit Sicherheit nicht Deutsch als Muttersprache und ist ihr nahezu völlig hilflos ausgeliefert.
Nachdem sie sich ein paar Eckdaten von ihm besorgt hat, wird von ihr flugs ein Lebenslauf erstellt.
Eine kurze, aber routinierte Suche zeigt ihr an, dass Hilfskräfte gesucht werden und schon schreibt sie für den Ärmsten eine Bewerbung. Der gute ist derartig verdattert, das er zu allem nur ja und Amen sagen kann.
Zuletzt darf er „seine“ Bewerbung samt Lebenslauf noch unterschreiben und das ganze wird eingetütet.
Er hat sich nun als Küchenhilfe bei einer sehr bekannten Kette von Schnellrestaurants beworben.
Nachdem sie ihre “gute Tat” begangen hat, rauscht sie von dannen und ward nimmer gesehen.
Auch ich selber habe eine weitere Bewerbung geschrieben, jedoch tat ich dies aus eigenem Willen, auf eine Stelle die ich mir selber ausgesucht habe.
Der Anteil der Taunusdienste daran besteht aus einem Umschlag, einer Mappe und einer Briefmarke im Wert von 1,45 Euro.
Was habe ich heute gelernt?
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Auch unter den Dozenten gibt es solche und solche. Heute lernte ich eine „solche“ kennen. Gott bewahre, dass ich ihr nochmals begegne.
Fazit:
Es zeugt schon von gesunder Menschenverachtung jemanden derart unmündig zu behandeln.
Tag 42. Zeit ist Geld , oder so…
Wie im Lehrplan vermerkt, haben wir heute Unterricht.
Dozent ist Herr D. und sein Thema ist das Zeitmanagement.
Immer der richtige Mann für den jeweiligen Job
Mit insgesamt 10 Leuten lauschen wir seinen Ausführungen zu dem Thema.
Zunächst einmal sollen wir uns Gedanken darüber machen, welches Ziel wir in der nächsten Zeit anpeilen wollen. Er würde dies später noch abfragen. Ich entscheide mich (wieder einmal) dazu Gewerbetreibender zu werden.
Danach erfahren wir staunend, das die Woche 168 Stunden hat, und wir sollen uns aufschreiben, wofür wir uns wie viel Zeit nehmen. Wie also verbrauchen wir unsere 168 Stunden?
Natürlich hat er kein Interesse daran zu erfahren wie unsere Wochenplanung im Einzelnen aussieht. Es geht im einzig darum, dass wir herausfinden wie viel Zeit wir für unser (vorher formuliertes) Ziel aufwenden können.
Prompt habe ich mindesten 22 Stunden zur Verfügung. Eben die Zeit die ich inklusive Fahrtzeit für die Taunusdienste aufwenden muss.
Nun schreibt er das Wort „Lebensbalance“ auf die Tafel.
Davon ausgehend zeigen 4 Pfeile in alle Himmelsrichtungen.
Die Pfeile werden beschriftet mit den Begriffen wie:
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Gesundheit
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Seele baumeln lassen
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Kontakte (Familie, Freizeit Hobby)
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Berufliche Situation
Diese 4 Schlagworte wollen/sollten wir irgendwie so unter einen Hut bekommen, das wir für alles genügend Zeit übrig haben.
Mit dieser Aufteilung bin ich nicht ganz einverstanden, aber es ist ja auch sein Unterricht und nicht der meinige.
Persönlich hätte ich hier keine Grundbedürfnisse (Gesundheit) aufgelistet, dafür aber der Familie einen eigenen Pfeil spendiert.
Doch kommen wir zurück zur Wochenplanung.
Er stellt willkürlich fest, dass wir ca. 30 Std. pro Woche übrig haben, um unsere Ziele zu erreichen.
Da meine Wochenplanung zu Null aufgeht, scheine ich ein ausgefülltes Leben zu führen.
Ein Raster wird an die Tafel gezeichnet. Die einzelnen Spalten werden mit den Wochentagen beschriftet.
Anschließend erklärt Herr D. uns, wie er selber an die Planung der Woche herangehen würde. Uns bleibt es natürlich selbst überlassen u.U. eine völlig andere Planung zu haben.
Er betont immer wieder das es sehr wichtig ist flexibel zu bleiben bei dieser Planung um sie unvorhergesehenen Umständen anpassen zu können.
Montags:
Jobangebote sichten, Stellenrecherche, Wocheneinkäufe (oder Einkaufsliste anfertigen unter Beachtung der aktuellen Sonderangebote) und zuletzt Housekeeping (Ich nehme an er meint damit den Staub wischen usw)
Dienstags:
Bewerbungen schreiben
Mittwochs
So ab 14:00 Uhr telefonische Bewerbungen durchführen. Warum grad zu dieser Zeit? Weil dann die Mittagspause vorbei ist und die Personaler satt und zufrieden in ihren Büros sitzen.
Er lässt ab von seiner Wochenplanung. Immerhin sollte dies nur ein Beispiel darstellen wie man es machen könnte.
Nach der Pause steht der Begriff Eisenhower Methode an der Tafel.
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Ist es wichtig und dringend?
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Ist es wichtig, aber nicht dringend?
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Ist es unwichtig, aber dringend?
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Ist es unwichtig und nicht dringend?
Mithilfe dieser sollen wir Prioritäten setzen und abarbeiten. Ob Dwight D. Eisenhower, nach dem diese Methode benannt wurde, überhaupt etwas damit zu tun hatte ist jedoch nicht bekannt.
Dieses Prinzip wird heutzutage gelegentlich kritisch betrachtet, da ein gutes Zeitmanagement gerade verhindern soll, dass Aufgaben sich als dringende in den Vordergrund schieben. Die Priorisierung und Einteilung der Aufgaben wird demzufolge vorwiegend nach dem Kriterium „Wichtigkeit“ vorgenommen. Grundlage der Kritik ist u. a. die Erkenntnis, dass wichtige Aufgaben selten dringend und dringende Aufgaben selten wichtig sind.
Quelle: Wikipedia
Und schon geht es über zum nächsten Thema.
An der Tafel steht nun: „Was brauche ich am dringendsten für meinen persönlichen Erfolg?“
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Mehr Intelligenz (wie soll das denn gehen? Einen Chip ins Hirn implantieren wie im Science fiction Film?)
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Mehr Fachwissen.
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Mehr Mut und Gelassenheit.
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Mehr Kraft und Energie.
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Mehr Zeit.
Es wird wohl noch eine Weile darüber geredet und erklärt wie die einzelnen Begriffe zu verstehen sind, doch ehrlich gesagt, höre ich nicht genau hin.
Das letzte Thema des Tages sind die bösen bösen Zeitdiebe.
Momo lässt grüßen!
Was sind Zeitdiebe?
Das kann ein überraschender Besuch sein, oder ein ablenkender Telefonanruf.
Meist jedoch ist es der „innere Schweinehund“ der uns dazu treibt, lieber Dinge zu tun die uns Spaß machen, als Sachen zu erledigen die wichtig wären.
Als Abschlussbemerkung erklärt er uns, dass er hofft uns vor Augen geführt zu haben, was für ein wichtiges Gut die Zeit doch sei und das man diese sorgsam verplanen solle.
Zu guter Letzt sollen wir die letzten 15 Minuten noch kurz eine „innere Einkehr“ halten und über unsere persönliche Zeitplanung Nachdenken.
Was habe ich heute gelernt?
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Zeit die man hat, kann man gnadenlos mit völlig unwichtigen und absolut blödsinnigen Dingen verschwenden! Manchmal aus eigenem Antrieb, manchmal weil es (z.B. vom Jobcenter) „befohlen“ wird.
Fazit:
Vermutlich hätte ich die Zeit besser nutzen können wenn ich zu Hause geblieben wäre.
Tag 43. Die guten Vorsätze…
Die guten Vorsätze halten an.
Wie im Lehrplan verzeichnet, haben wir heute mal wieder eine Einheit am PC.
Wie immer sichte ich die eingetrudelten Jobangebote in meinem Email Postfach.
Viel mehr passiert heute auch nicht.
Was habe ich heute gelernt?
Fazit:
Das schenke ich mir mal. Ist ja auch nichts zu vermelden.
Tag 44. Gute Besserung…
Leider fällt der Unterricht heute aus.
Leider deshalb, weil einer der Dozenten mit massiven Herz–Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Tag 45. Niki Lauda und Vietnam…
Der Dozent ist wieder wohlauf und kann seinen Unterricht fortsetzen.
Mit insgesamt 16 Leuten erfahren wir, dass wir heute ein Referat halten sollen.
Zunächst wird noch kurz erklärt was ein Referat eigentlich ist.
Hintergrund ist natürlich das Vorstellungsgespräch, genauer gesagt die Frage:“Erzählen sie doch etwas über sich“.
Vermutlich sollen wir erleben, wie es sich anfühlt, vor Fremden frei zu reden um uns besser darauf einstellen zu können.
Worüber wir referieren wollen, bleibt völlig uns überlassen. Ob Kochrezepte, Urlaubserlebnisse oder das Hobby.
Als weitere Vorbereitung sehen wir uns 2 kurze Videos an. Jeweils ein gutes und ein schlechtes Referat werden hier gezeigt und kurz erklärt.
Nach 20 Minuten ist mein Thema fertig. Da es mir überlassen bleibt worüber ich reden möchte, entschließe ich mich dazu etwas über die Eingliederungsvereinbarung zu erklären.
Schließlich weis ich darüber vermutlich mehr, als jeder Mitarbeiter im Jobcenter.
Andere erzählen etwas über Filme, Pferde, Urlaub oder Kochen.
Zufällig erfahre ich aber auch noch, das die Taunusdienste diese Woche am Donnerstag und Freitag geschlossen sind. Die Dozenten haben eine Weiterbildung, oder etwas in der Art.
Für mich bedeutet das, dass ich in der nächsten Woche noch 2 Tage kommen muss.
So ein Schiet !!
Was habe ich heute gelernt?
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Es gibt einen Niki Lauda Film.
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Vietnam ist ein schönes Urlaubsland
Fazit:
Ich fühle mich an die Schule zurück versetzt. Lang lang ist’s her….
Tag 46. Business as usual…
Insgesamt 19 Teilnehmer finden sich, zusammen mit mir. Im PC Raum ein.
Business as usual, steht auf dem Plan.
In meinem Fall bedeutet das, Jobangebote sichten bis ich blau anlaufe.
Endlich erhalte ich auch den Lehrplan für nächste Woche. Nun weis ich wenigstens wann ich meine letzten Tage hier absitzen muss.